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Expertenrunde Sachwertinvestments - gibt es ein Leben jenseits der Immobilie?

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Schönefuß: Das stimmt, so wird auch der Unterschied zur alten Welt klar. Früher ließen sich Vertriebspartner auch durch hohe Provisionen und Incentives motivieren. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Wer seine Kunden regelkonform beraten und dauerhaft halten möchte, muss ihre Interessen in den Mittelpunkt stellen. Dies führt auch dazu, dass die unterschiedlichen Investmentprodukte noch stärker im direkten Wettbewerb miteinander stehen, als das früher der Fall war.

Klaile: Wobei wir unterscheiden sollten. Im Immobilienbereich haben wir eine Vielzahl möglicher Verpackungsformen. Für Private-Equity-Beteiligungen bleibt eigentlich nur der AIF, im liquiden Markt ist das schwer umsetzbar. Regulatorisch hat dieser Markt ja mit dem der liquiden Investmentvermögen gleichgezogen.

Böcher: Doch wir sollten immer berücksichtigen, dass ein unter dem Kapitalanlagegesetzbuch konstituierter AIF nicht als komplett sicher dargestellt wird. Er ist und bleibt eine unternehmerische Beteiligung. Für den offenen Immobilienfonds gilt das eigentlich auch. Nur gibt es dort keine Prognoserechnung – man schaut bestenfalls, wie viel Alpha er in den vergangenen Jahren erwirtschaftet hat.

Braucht man eine langfristige Prognose?

Klaile: Ich glaube, die Prognoserechnung ist unumgänglich, schon aus Transparenzgründen und um das Vertrauen von Anlegern zu gewinnen.

Raeke: Da bin ich anderer Meinung. Es kommt immer anders, als man denkt. Das liegt schlicht an der Dynamik der Märke, an unerwarteten Zinssituationen oder ist im Investitionsobjekt selbst begründet. Da werden Zehn-Jahres-Prognosen schnell zur Makulatur. Darum sollte zu Beginn ein langfristiger Ergebniskorridor gezeigt werden, ergänzt um einen Business-Plan mit einer Ein- bis Zwei-Jahres-Vorschau, die dann über die Laufzeit angepasst wird.