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Expertin des Flossbach von Storch Research Instituts „Der Handelsstreit hat schlimme Folgen – auch für die USA“

Der von den USA angezettelte Handelskrieg gegen Wirtschaftswettbewerber China hat noch ganz andere Folgen als nur jene Auswirkungen, die sich direkt aus den Handelszahlen ablesen lassen. Zu diesem Schluss kommt Agnieszka Gehringer vom Flossbach von Storch Research Institute.

In einer Kurzstudie weist die Senior Analystin nach, dass durch die gegenseitig verhängten Strafzölle die Handelsströme zwischen den USA und China tatsächlich merkbar eingebrochen sind. Der Effekt sei bezogen auf den gesamten US-Handels allerdings nur gering.

Viel gravierender schlage dagegen ein anderer Effekt zu Buche – der sich nicht so leicht messen lässt: der globale Vertrauensverlust. Dieser schleichende „Kollateralschaden“ des Handelsstreits lasse sich an Stimmungsindikatoren wie dem der Federal Reserve Bank of Chicago, von Sentix oder des Ifo Instituts ablesen. „Die Indikatoren, die das Vertrauen der US-Unternehmen messen, senden flächendeckend immer schlechtere Signale“, beobachtet Gehringer.

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Die Zurückhaltung, die sich seit 2018 international bemerkbar mache, wirke sich auch auf Management-Entscheidungen aus: So befinden sich sowohl der Einkaufsmanagerindex für produzierendes Gewerbe und Dienstleistungssektor wie auch die US-Industrieproduktion im Abwärtstrend.

„Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass sich die Handelsstreitigkeiten inzwischen negativ auf die US-Wirtschaft auswirken“, folgert Gehringer. Und selbst wenn US-Präsident Donald Trump mit neuen Handelsabkommen gegenzusteuern versuchte: Offene Konflikte wie der Streit USA-Iran und die kaum vorhersagbare Reaktion der chinesischen Führung auf mögliche US-Schlichtungsangebote ließen die Skepsis weiter schwelen. Gehringers Fazit: „Vielleicht sind Handelskriege doch nicht so einfach zu gewinnen, wie Präsident Trump glaubt.“

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