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Marktanalyse von Robert Halver „Insgesamt leiden Exportnationen wie Deutschland gleich dreifach“

Aufgrund der Inflation steigen die Preise in deutschen Supermärkten
Aufgrund der Inflation steigen die Preise in deutschen Supermärkten: „Die Eurozone und insbesondere Deutschland bleiben laut Sentix Sentiment Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate weltweit die mit Abstand größten Wirtschafts-Sorgenkinder“, so Robert Halver. | Foto: Imago Images / Sven Simon

Angesichts der unnachgiebigen Null-Covid-Strategie Pekings deuten mittlerweile selbst die offiziellen Konjunkturdaten an, dass sich China am Rand der Konjunkturschrumpfung befindet. Je länger die KP wartet, bis sie die drakonischen Lockdowns in ihren Wirtschaftsmetropolen und großen Häfen zurückfährt, umso länger werden die weltwirtschaftsfeindlichen Nachfrageausfälle und brüchigen Lieferketten für industrielle Vorprodukte aus China anhalten.

Das freundliche Bild einer tadellos laufenden globalen Wirtschaftswelt zeigt deutliche Risse

Als Wirtschafts-Handicap vor allem für rohstoffarme Länder könnte sich eine mögliche Spaltung der Energie-Welt in einen westlichen Teil aus Amerika und Europa und einen aus China, Russland und Indien erweisen. Moralfragen scheinen in vielen aufstrebenden Nationen angesichts ihres Energiehungers bei gleichzeitig vergünstigten russischen Rohstoffpreisen keine große Rolle zu spielen. Nicht zuletzt gewinnen sie damit gegenüber klassischen Industrieländern an Wettbewerbsfähigkeit, die ohne ausreichende Rohstoffversorgung von ihrem Know-How nicht profitieren können.


In diesem Zusammenhang wäre ein Embargo oder ein Ende russischer Gaslieferungen vor allem für den deutschen Mittelstand und damit seine Beschäftigten verheerend. Diese Firmen können nicht wie Großkonzerne ihre Absatzmärkte und Energiequellen weltweit diversifizieren. So profitiert die international aufgestellte deutsche Großindustrie auch von Preisrabatten auf Gas, das Putin Indien gewährt.

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Insgesamt leiden Exportnationen wie Deutschland gleich dreifach. Für die Durchführung ihrer industriellen Geschäftsmodelle mangelt es an Zutaten. Zudem haben sie sich verteuert, was auf die Margen drückt. Und die weltweiten Absatzmärkte befinden sich auch noch in der Fastenzeit.

Wenig verwunderlich bleiben die Eurozone und insbesondere Deutschland laut Sentix Sentiment Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate weltweit die mit Abstand größten Wirtschafts-Sorgenkinder.

Das geldpolitische Aktien-Argument ist nicht mehr quicklebendig, aber auch nicht tot

Die bislang unbekannten Konjunkturängste sind sicherlich kein fundamentales Aktienargument. Immerhin jedoch dienen sie als Sicherheitspuffer gegen zu restriktive Notenbanken.

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