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Eyb und Wallwitz rät zu Safety First Investmentstile für unruhige Zeiten

Ein Blick auf die Entwicklung der Aktienmärkte in diesem Jahr macht zwar trotz der jüngsten Rückschläge immer noch Freude. Es fällt aber auf, dass es bei den bisherigen „Investorenlieblingen“, d.h. Werten aus den Sektoren Technologie und Konsumgüter, die oft mit den Investmentstilen „Growth“ und „Momentum“ assoziiert werden, nicht mehr so „rund“ läuft wie noch in der ersten Jahreshälfte. Besonders günstig bewertete Aktien, die im Allgemeinen mit dem Attribut „Value“ belegt werden, sind hingegen auf einmal wieder in aller Munde (vgl. Grafik 1).

Grafik 1: „Growth“- und „Momentum“-Aktien zeigen seit einigen Wochen ungewohnte Schwächen

Dies ist umso bemerkenswerter, weil man sich an die nachhaltige Underperformance dieses Segments seit dem Ende der Finanzkrise, aber auch über die letzten 5 Jahre bzw. 12 Monate, gewöhnt hatte (vgl. Grafik 2). Ist diese Rotation wieder einmal nur eine der vielen vorübergehenden „Launen“ der Kapitalmärkte oder steckt tatsächlich mehr dahinter?

Grafik 2: „Value“ war bislang ein verlässlicher „Underperformer“

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„Stil-Rotationen“ waren in den letzten 10 Jahren nicht nachhaltig

Prinzipiell ist es nicht ungewöhnlich, dass vermeintlich überbewertete Aktien zu Gunsten von „Schnäppchenwerten“ verkauft werden. In beinahe jedem der letzten 20 Jahre gab es mindestens eine solche „Stil-Rotation“ von mehr als 10 Prozent in der relativen Wertentwicklung über mehrere Monate. Auffallend ist diesmal aber das Ausmaß und die Geschwindigkeit. Allerdings sind in den letzten Jahren die Bewertungsunterschiede zwischen „Wachstums- und Momentum-Titeln“ auf der einen und den sogenannten „Value-Stocks“ auf der anderen Seite immer größer geworden und haben im Laufe des Sommers neue Spitzenstände erreicht.

Ähnlich einseitig ist die Positionierung der meisten Investoren: In den USA übersteigt mittlerweile das verwaltete Vermögen der Indexfonds, den Hauptrepräsentanten des „Momentum“-Stils, das der aktiv gemanagten Aktienfonds. Änderungen im makroökonomischen Umfeld, z. B. eine Bodenbildung bei den Anleiherenditen oder den Wirtschaftsdaten, können dann besonders heftige Kursausschläge verursachen, was wir im Folgenden eingehender beleuchten wollen. Die Ursachen für nachhaltige „Stil-Rotationen“ liegen also typischerweise in einer veränderten Einschätzung der konjunkturellen und finanziellen Rahmenbedingungen. Die Positionierung der Investoren ist hingegen für das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Rotation verantwortlich.

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