EZB-Entscheid Alles bleibt beim Alten
Das Ergebnis der heutigen EZB-Ratssitzung lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es ändert sich nichts. Der Leitzinssatz bleibt unverändert bei Null Prozent, und auch der Einlagensatz rangiert nach wie vor bei minus 0,4 Prozent.
Auf der vorhergehenden Sitzung im März wurden beide Sätze gesenkt. Zudem vergrößerte die EZB ihr Anleihekaufprogramm um ein Drittel auf 80 Milliarden Euro monatlich und rief eine neue Serie von Refinanzierungsmaßnahmen ins Leben (TLTRO II).
Banken können kostenlos Geld lagern
Im Rahmen der Refinanzierungsmaßnahmen können Banken Billigkredite beantragen, deren Zinsen über die vierjährige Laufzeit sogar das Niveau des Leitzinses annehmen können. Das heißt, Geldinstutute können daran verdienen, sich bei der Notenbank Geld zu leihen.
Dieses Riesen-Maßnahmenpaket lag klar über den Erwartungen der Experten. Anders im April: Die heutige Entscheidung wurde von zahlreichen Volkswirten prognostiziert.
Mario Draghi, Präsident der EZB, will mit der Niedrigzinspolitik die europäische Wirtschaft anheizen und Inflationsraten nach oben treiben. Zuletzt sah es so aus, es gelinge dieses Vorhaben: Die Arbeitslosenquote im Euroraum ist im Februar auf 10,3 Prozent gesunken und markiert damit den niedrigsten Stand seit über vier Jahren. Die Inflationsraten sind jedoch immer noch niedrig.