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EZB-Geldpolitik Mario Draghis Inflations-Angst signalisiert neue Stimuli

Von in ChartsLesedauer: 2 Minuten
Mario Draghi ist seit Ende 2011 Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB).
Mario Draghi ist seit Ende 2011 Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB).

Heute wird der Präsident der Europäischen Zentralbank wohl seine Einschätzung bekräftigen, dass der Anstieg der Kerninflation gedämpft bleibt, auch wenn sich die Gesamtinflation auf 2 Prozent beschleunigt hat - nominal über dem Ziel der Notenbank. Eine kräftige Anhebung der kurzfristigen Prognosen, wie von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann angedeutet, wird diese Botschaft wohl kaum ändern.

Kernpunkt der Debatte ist die Frage, ob der jüngste Anstieg die Kriterien von Draghi erfüllt, dass nämlich der Anstieg auf mittlere Sicht breit basiert, nachhaltig, sich selbst tragend und stabil sein muss. Insgesamt lautet die Antwort: Nein.

EZB verweist auf Kerninflation

Um die rekordniedrigen Zinsen und ein 2,28 Billionen Euro schweres Aktiva-Kaufprogramm zu rechtfertigen, verweisen die Notenbanker auf die Kerninflation, die volatile Komponenten wie Lebensmittel und Energie ausschließt. Diese Teuerungsgröße verharrt weiterhin unter 1 Prozent.

Aber noch schwerer wiegt, dass der Trend in der 18-jährigen Historie des Euro konsequent nach unten zeigt. Dies könnte ein Zeichen sein, dass Strukturschwächen dahinter stehen.

Preisentwicklung flaut wieder ab

Jahre mit Krisen und unter Potenzial-Wachstum haben zu brachliegenden Ressourcen und einer Arbeitslosenquote von nahe 10 Prozent geführt. Die Teuerung bei Gütern und Dienstleistungen - Komponenten, die zur Kernrate beitragen - zeigen wenig Anzeichen für ein Anziehen.

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Auch geht die Inflationserwartung zurück. Nachdem die von der Notenbank bevorzugte Messgröße der zukünftigen Preisentwicklung Ende letzten Jahres Niveaus von unter, aber nahe 2 Prozent errreichte - und signaliserte, dass das EZB-Ziel ins Sicht war - flaut sie nun wieder ab.

„Die EZB hat den schwierigsten Job“

Aber die jährlichen Preissteigerungen, die größtenteils durch die Auswirkungen des Ölpreiseinbruchs 2015 und den Anstieg im letzten Jahr angetrieben sind, werden gegen Ende des Jahres abflauen.

Die Unterschiede in einzelnen Euroraum-Ländern - im Januar belief sich die Inflation auf 0,2 Prozent in Irland und 3,1 Prozent in Belgien - sind ebenfalls eine Herausforderung, wie der frühere britische Notenbankgouverneur Mervyn King sagte.

„Die Europäische Zentralbank hat zweifelsfrei den schwierigsten Job“, sagte er am Dienstag in einem Interview mit Bloomberg Television. „Sie tut sich schwer, dieselbe Geldpolitik auf eine Gruppe von Ländern anzuwenden, die offensichtlich eine recht unterschiedliche Geldpolitik benötigen.“

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