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  • EZB senkt Leitzinsen viertes Mal in Folge

Von in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Christine Lagarde gibt nach der EZB-Sitzung eine Pressekonferenz
EZB-Chefin Christine Lagarde gibt nach der EZB-Sitzung eine Pressekonferenz | Foto: Imago Images / Political-Moments

Dass die europäischen Währungshüter abermals ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte senken, begründen sie insbesondere mit einem optimistischen Inflationsausblick. „Rückläufige Inflationsdaten und eine schwächelnde Wirtschaft machen es der EZB leicht, die Zinsen weiter zu senken“, sagt Reinhard Pfingsten, Investmentchef der Apobank.

 

Das erkläre auch den Unterschied zum Vorgehen der US-Notenbank Fed: „Dagegen präsentieren sich Konjunktur und Arbeitsmarkt in den USA trotz der jüngsten Turbulenzen an den Börsen weiter robust. Zudem erwarten die Finanzmärkte noch die finalen Beschlüsse der Trump-Regierung zu Zöllen, Einwanderung und Steuererleichterungen – deshalb kann es sich die Fed leisten, ihr Pulver trocken zu halten und sich die weitere Entwicklung in Ruhe anzuschauen.“ 

Zinsschere kann sich noch deutlich weiter öffnen

Was die künftige Leitzinsentwicklung angeht, teilt Pfingsten den Marktkonsens, dass sich die Zinsschere wegen der konträren Konjunkturverläufe weiter öffnen wird: „Bei der Anzahl der im laufenden Jahr noch zu erwartenden Zinssenkungen sind wir jedoch progressiver: Statt 25 Basispunkten in den USA und 75 Basispunkten in der Eurozone erwarten wir einen Rückgang von 50 Basispunkten in den USA und 125 Basispunkten in der Eurozone.“

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Angesichts dieser Aussichten stuft Pfingsten die aktuellen Renditen für US- und Euro-Staatsanleihen als „attraktives Einstiegsniveau“ ein.

Auch für Sonja Marten, Leiterin Research Devisen und Geldpolitik der DZ Bank, erstaunt das Ergebnis der EZB-Sitzung nicht: „Die Zinssenkung um 25 Basispunkte auf nunmehr 2,75 Prozent (Einlagensatz) war angesichts der zahlreichen Äußerungen verschiedener Ratsvertreter im Vorfeld der heutigen Sitzung keine wirkliche Überraschung. Im geldpolitischen Statement spiegelt sich die Zuversicht der Währungshüter wider, wonach sich die Inflation perspektivisch im Bereich des Inflationsziels von 2 Prozent einpendeln wird.“

So schreite der Disinflationsprozess gut voran, sagt Marten: „Hinsichtlich der Risikoeinschätzung des Inflationsausblicks gab es keine Anpassung gegenüber der Dezember-Ratssitzung. Die EZB hat sowohl potenzielle Aufwärtsrisiken (geopolitische Spannungen) als auch Abwärtsrisiken (Wachstumsabschwächung) für die Inflationsentwicklung im Blick.“

Angesichts der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren werden die Währungshüter aus Sicht der Experten wohl weiterhin auf Sicht fahren, also in Abhängigkeit der Datenlage über das weitere geldpolitische Vorgehen entscheiden. Die Finanzmarktakteure rechnen in der Masse mit vorsichtigen weiteren Zinssenkungsschritten der EZB. 

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