EZB und ESRB warnen So könnte sich die Klimakrise auf das Finanzsystem auswirken
Die Europäische Zentralbank (EZB) und der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) haben heute einen gemeinsamen Bericht über die Auswirkungen klimabedingter Schocks auf das europäische Finanzsystem veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Klimarisiken rasch ausbreiten und Firmen sowie Banken beeinträchtigen können.
Der Bericht nennt mehrere Faktoren, welche Klimarisiken im Finanzsystem verstärken. So können sich beispielsweise Transitionsrisiken vergrößern, durch diese sich auch die Finanzinstitute untereinander beeinträchtigen können. Was bedeutet: Ein plötzlicher Anstieg der CO2-Preise kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Insolvenz eines Unternehmens zur Zahlungsunfähigkeit eines anderen führt. Dies gilt zwar vor allem für Firmen mit einem hohen CO2-Ausstoß, doch könnten auch deren emissionsärmere Geschäftspartner betroffen sein.
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Zugleich können Naturgefahren, die miteinander in Wechselwirkung stehen – wie Wasserknappheit, Hitzewellen und Waldbrände – Klimarisiken verschärfen, da sie gemeinsam auftreten und einander verstärken können. So könnte ein Klimaschock eine abrupte Neubepreisung von Klimarisiken nach sich ziehen. Dadurch können Notverkäufe ausgelöst werden, bei denen Finanzinstitute – insbesondere solche mit Portfolioüberschneidungen – gleichzeitig, schnell und in großer Zahl betroffene Vermögenswerte zu stark gefallenen Preisen verkaufen.
Szenario-Analyse rechnet mit Marktverlusten in Höhe von 3 und 25 Prozent
Aus einer Szenario-Analyse geht hervor, dass sich Klimarisiken in einer bestimmten Abfolge im Finanzsystem manifestieren könnten. Zunächst könnten sich unvorhergesehene Klimaschocks abrupt auf die Marktpreise auswirken, wovon zuerst die Portfolios von Investmentfonds, Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften betroffen wären.