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Stimmen aus der Branche Zinsentscheid der EZB das erwarten Finanzprofis

Von in WirtschaftLesedauer: 5 Minuten
EZB-Präsidentin Christine Lagarde
EZB-Präsidentin Christine Lagarde: Auf der EZB-Ratssitzung am Donnerstag dürften die Euro-Leitzinsen erneut angehoben werden, erwarten Vertreter der Investmentindustrie. | Foto: Imago Images / Panama Pictures

Am Donnerstag steht die nächste Sitzung der Europäische Zentralbank (EZB) an. Die meisten Marktbeobachter sind sich einig: Es geht weiter nach oben mit den Zinsen – um wie viele Basispunkte ist jedoch noch ungewiss.

„Die EZB ist immer noch im Straffungsmodus“

 

Ulrike Kastens
Ulrike Kastens © DWS

„Die aktuellen Inflationsdaten lassen erwarten, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag das Tempo ihrer Leitzinserhöhungen auf 25 Basispunkte drosseln wird“, meint Ulrike Kastens, DWS-Volkswirtin für Europa. „Der Einlagesatz würde dann von 3 Prozent auf 3,25 Prozent steigen.“

Zwar sei die Inflationsrate immer noch viel zu hoch – sie stieg im April 2023 auf 7 Prozent nach 6,9 Prozent – allerdings ging erstmals seit einigen Monaten die Kernrate von 5,7 Prozent im März auf 5,6 Prozent zurück. „Entwarnung kann hier allerdings nicht gegeben werden, denn nach unseren Berechnungen dürfte die Kernrate auch in den kommenden Monaten weiter deutlich über der 5-Prozent-Marke verharren“, so Kastens weiter.

 
Martin Wolburg
Martin Wolburg © Generali Investments

Auch Martin Wolburg, Ökonom bei Generali Investments, stimmt Kastens zu: „Die EZB ist immer noch im Straffungsmodus. Die jüngsten Kommentare der Mitglieder des EZB-Rats deuten eindeutig auf weitere Zinserhöhungen hin. Dennoch glauben wir, dass die EZB vorsichtiger vorgehen und die Leitzinsen in dieser Woche nur um 25 Basispunkte anheben wird.

Jedoch geht Wolburg davon aus, dass es dabei nicht bleiben wird: „Im Gegensatz zur allgemeinen Marktmeinung glauben wir, dass die dämpfenden Effekte der Bankenkrise die EZB dazu veranlassen wird, noch eine weitere Zinserhöhung im Juni um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent vorzunehmen.

 

„Die Zinsen in Europa werden höher sein als in den USA“

 

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Steven Bell
Steven Bell © Columbia Threadneedle Investments

„Während die US-Notenbank die Zinssätze voraussichtlich bis zum Jahresende senken wird, fährt die EZB mit der Straffung ihrer Geldpolitik fort“, ist Steven Bell, Chefvolkswirt für die Emea-Region bei Columbia Threadneedle Investments, überzeugt.

Die Zentralbanken seien jedoch nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) und der Rettung der Credit Suisse nervös: Immerhin hätten die schnellen Zinserhöhungen zu Spannungen und Unsicherheiten im Finanzsystem geführt. „Wenn die USA Ende des Jahres die Zinsen senken, während die EZB die Zinsen weiter anhebt, werden die Zinsen in Europa höher sein als in den USA. Und das ist eine dramatische Entwicklung, mit Auswirkungen auf den US-Dollar und darüber hinaus“, gibt Bell zu bedenken.

Dieser Erwartung schließt sich François Rimeu, Analyst bei La Française AM an: „Wir gehen davon aus, dass EZB auf ihrer Mai-Sitzung die Zinserhöhungen von 50 Basispunkten auf 25  verlangsamen wird.“ Auch Rimeu rechnet mit weiteren Zinserhöhungen in Schritten von 50 Basispunkten. „Wir gehen jedoch von einem weniger aggressiven Ansatz der EZB aus, da die jüngste Umfrage zur Bankkreditvergabe bereits eine deutliche Verschärfung der Kreditbedingungen erkennen lässt.“

„Die EZB hat noch einen Berg an Arbeit vor sich“

 

Jonathan Day, Portfoliomanager für festverzinsliche Wertpapiere bei Newton Investment Management, sieht ebenfalls die Inflationsdaten kritisch und ist der Überzeugung, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung in den „Falkenmodus“ schalten müsse. „Eine weitere Anhebung der Zinssätze um 50 Basispunkte wäre keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass der EZB-Rat immer wieder betont, dass die Inflation zu hoch sei und die Geldpolitik weiter gestrafft werden müsse.“

Solange die Kerninflation nicht definitiv dem Weg zur 2-Prozent-Marke ist, sei es schwer vorstellbar, dass die EZB etwas anderes als eine restriktive Haltung einnehmen wird. „Die EZB hat also noch einen Berg an Arbeit vor sich“, so Day weiter.

 

 

 

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