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  • Der Zinssenkungszyklus steht bevor: Wann legt die EZB los?

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Von Lesedauer: 5 Minuten
Installation einer Offshore-Windkraftanlage
Installation einer Offshore-Windkraftanlage: Grüne Anleihen haben sich im Zinserhöhungszyklus schlechter entwickelt als konventionelle Anleihen – David Zahn geht davon aus, dass sie bei sinkenden Zinsen eine beträchtliche Outperformance erzielen können. | Foto: Imago Images / ABACAPRESS
David Zahn,
Franklin Templeton Fixed Income

Die Januarsitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) schien einen Übergang vom vorherigen Zinserhöhungszyklus zu Zinssenkungen zu markieren, aber die Zentralbank hat es nicht eilig, diesen Schritt zu gehen. Meiner Einschätzung nach ist das ziemlich deutlich geworden. Der EZB-Rat erklärte, er sei „entschlossen, sicherzustellen, dass die Inflation rechtzeitig zu ihrem mittelfristigen Ziel von 2 Prozent zurückkehrt“ und werde „datenabhängig“ bleiben.

Wahrscheinlich wäre Juni oder Juli der von der EZB bevorzugte Zeitpunkt für den Beginn des Zinssenkungszyklus: Dazu muss aber die Notenbank sichergehen können, dass die Inflation niedrig bleiben wird und die Wirtschaft nicht zu stark anzieht. Andernfalls würde sich die erste Zinssenkung verschieben.

Für Europa preisen die Marktteilnehmer Zinssenkungen von 125 bis 150 Basispunkten im Jahr 2024 ein, aber ich halte das für zu ambitioniert. Zinssenkungen im Umfang von 75 oder 100 Basispunkten halte ich für wahrscheinlicher. Meiner Ansicht nach gibt es keinen Grund, die Zinsen zu drastisch zu senken. Die EZB kann jetzt methodisch vorgehen und die anfallenden Konjunkturdaten sorgfältig prüfen, bevor sie Entscheidungen trifft.

März-Zinserhöhung dürfte vom Tisch sein

Eine Zinserhöhung im März halte ich für unwahrscheinlich, aber der Markt preist diese Möglichkeit weiterhin ein. Der größte Teil des Kampfes gegen die Inflation ist wahrscheinlich vorbei – solange es keine externen Faktoren gibt, die die Inflation (insbesondere bei Lebensmitteln und Energie) wieder ansteigen lassen. Die Frage ist, wie lange es dauert, bis die Inflation entschieden zurückgeht, und ob die Lohn-Preis-Spirale im Rahmen bleibt, was mehr Spielraum für Zinssenkungen bieten würde.

Der Dreimonats-Euribor preist mehr Zinssenkungen ein als ich erwarten würde, sodass der Markt wahrscheinlich etwas höhere Renditen einpreisen muss. Betrachtet man jedoch den weiteren Verlauf der Kurve, so wird es keinen großen Unterschied machen, ob die EZB in diesem Jahr 75 oder 100 Basispunkte senkt. Es ist das vordere Ende der Renditekurve, das einen größeren Einfluss haben wird.

 

Es ist anzumerken, dass viel davon die Rede ist, dass die Renditekurve in Europa invertiert ist, aber meiner Ansicht nach ist das nicht ganz korrekt. Es ist vielmehr die deutsche Renditekurve von zweijährigen zu zehnjährigen Anleihen und von zweijährigen zu 30-jährigen Anleihen, die invertiert ist. Frankreich und Spanien hingegen haben gute, nach oben gerichtete Renditekurven. Die risikofreien Zinssätze sind also leicht invertiert, wahrscheinlich aus einer Reihe von Gründen. Die allgemeine Zinsstruktur in Europa ist jedoch aufwärtsgerichtet und stellt meiner Meinung nach kein großes Problem dar.

Grüne Anleihen im Aufwind: Was der bevorstehende Zinssenkungszyklus für ESG-Anleihen bedeutet

Da Zinssenkungen bevorstehen, werden die Anleger meiner Meinung nach versuchen, die Renditen für die nächsten Jahre zu sichern und in Anlagen mit längerer Laufzeit zu investieren. Generell dürften viele Anleger aus Titeln mit kurzer Laufzeit aussteigen. Wenn Anleger aktuell über Barmittel verfügen, werden sie wahrscheinlich in Anlagen mit kurzer Laufzeit umschichten. Sind sie in Anlagen mit kurzer Laufzeit investiert, dürften sie Anlagen mit längerer Laufzeit bevorzugen.

Welche Auswirkungen sind für grüne Anleihen zu erwarten? Die meisten grünen Anleihen sind im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen längerfristig. Die meisten Indizes für grüne Anleihen sind etwa um ein Jahr länger ausgelegt als ähnliche Indizes für konventionelle Anleihen. Grüne Anleihen haben sich im Zinserhöhungszyklus schlechter entwickelt als konventionelle Anleihen – ich gehe davon aus, dass sie während des Zinssenkungszyklus eine beträchtliche Outperformance erzielen können.

Die EZB wird sich wahrscheinlich auch mit der verstärkten Ausrichtung ihrer Bilanz auf ESG-Ziele befassen; so besteht der Wille, eine robustere Infrastruktur zur Energieerzeugung in der EU zu schaffen. Unverkennbar nimmt der Zubau an Anlagen zur Erzeugung grüner Energie zu und die Anlegernachfrage in diesem Bereich steigt.

Alles in allem gehe ich davon aus, dass die EZB den Anleihemarkt auf ein gutes Jahr 2024 vorbereitet hat. Es wird nicht geradlinig verlaufen, es wird Volatilität geben, sobald sich die Märkte an die Veränderung im Zinszyklus gewöhnen. Darüber hinaus finden in diesem Jahr weltweit eine Reihe von Wahlen statt, die kurzfristig für politisches Getöse sorgen können. Aber Volatilität schafft Chancen. Wir stellen uns auf die zu erwartende Volatilität ein und managen sie entsprechend. Derzeit konzentrieren wir uns stärker auf die europäischen Kernländer Deutschland, Österreich, Belgien und Spanien, die mit einer besseren fiskalischen Dynamik und einer höheren Liquidität als andere EU-Staaten daherkommen.

 

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie vor jeder abschließenden Anlageentscheidung den Verkaufsprospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt (BiB).

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Anleihenkurse entwickeln sich im Allgemeinen gegenläufig zu den Zinsen. Wenn sich also die Anleihenkurse in einem Investmentportfolio den steigenden Zinsen anpassen, kann der Wert des Portfolios sinken. Veränderungen der Bonitätsbewertung einer Anleihe oder der Bonitätsbewertung oder Finanzkraft des Emittenten, Versicherers oder Garantiegebers der Anleihe können sich auf deren Wert auswirken. 

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