Facebook-Währung
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Auswirkungen auf bestehende Unternehmen
Die Auswirkungen des Projekts auf bestehende Unternehmen sind voraussichtlich eher gering. Obwohl Libra mit realen Vermögensgegenständen besichert ist, klassifiziert sich der Token dennoch als Kryptowährung, genauer gesagt als „Payment Token“. Unternehmen müssen gemäß regulatorischer Rahmenbedingungen ihre Buchhaltung allerdings in Fiat-Währungen wie Euro oder US-Dollar führen. Libra kann dementsprechend als Geld klassifiziert werden, da es die drei gängigen Funktionen des Geldes - nämlich: Zahlungsmittel, Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel - erfüllen dürfte, aber keine Währung ist. Daher sollten die Auswirkungen auf Unternehmen – insbesondere kurzfristig - eher begrenzt sein . Es ist zu beachten, dass sich Libra vor allem auf den Markt für Überweisungen fokussiert. Dieser umfasst vor allem das Privatkundengeschäft in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Auswirkungen auf bestehende Unternehmen
Die Auswirkungen des Projekts auf bestehende Unternehmen sind voraussichtlich eher gering. Obwohl Libra mit realen Vermögensgegenständen besichert ist, klassifiziert sich der Token dennoch als Kryptowährung, genauer gesagt als „Payment Token“. Unternehmen müssen gemäß regulatorischer Rahmenbedingungen ihre Buchhaltung allerdings in Fiat-Währungen wie Euro oder US-Dollar führen. Libra kann dementsprechend als Geld klassifiziert werden, da es die drei gängigen Funktionen des Geldes - nämlich: Zahlungsmittel, Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel - erfüllen dürfte, aber keine Währung ist. Daher sollten die Auswirkungen auf Unternehmen – insbesondere kurzfristig - eher begrenzt sein . Es ist zu beachten, dass sich Libra vor allem auf den Markt für Überweisungen fokussiert. Dieser umfasst vor allem das Privatkundengeschäft in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Das Libra-Projekt ist zu einem gut gewählten Zeitpunkt öffentlich geworden. Aktuell werden in Europa neue Regeln zur Bekämpfung von Geldwäsche (Anti Money Laundering, AML) diskutiert. Insbesondere das Bundesfinanzministerium in Deutschland beabsichtigt, neue AML-Regeln durchzusetzen. Diese Regeln sind so konzipiert, dass auch Kryptowährungen im Geltungsbereich erfasst werden. Somit erfordern auch die Verwahrung und der Handel mit Libra Token die Einhaltung dieser regulatorischen Vorgaben. Also müsste ein Unternehmen, das Libra Token hält oder mit ihnen handelt - in Deutschland ab dem 1. Januar 2020 - eine Lizenz der BaFin besitzen.
Derzeit gibt es in Deutschland kaum ein Unternehmen, das sowohl über die technologische Expertise verfügt, um mit Libra Token zu experimentieren, als auch eine solche Lizenz dazu nutzt. Natürlich gibt es Unternehmen mit dem technologischen Wissen und andere Finanzinstitute mit den entsprechenden Lizenzen, jedoch schließen sich die beiden Aspekte aktuell noch aus: Technologie und Lizenz. Es bleibt abzuwarten, ob es sich um eine Chance oder ein Risiko handelt, dass derzeit kein Unternehmen sowohl Technologie als auch Lizenz kombiniert und es somit Stand heute in Deutschland kaum ein Unternehmen gibt, das ab dem 1. Januar 2020 mit Libra Token agieren dürfte.
Architektur von Libra: Die Reserven
Libra ist als Stable Coin konzipiert und wird durch Sachwerte, den sog. Libra-Reserven, gestützt. Dies ist ein Unterschied zu den meisten klassischen Kryptowährungen wie Bitcoin, die nicht durch Sachwerte besichert sind. Die hohe Volatilität und die unzureichende Skalierbarkeit sind Gründe dafür, dass Kryptowährungen heute noch nicht so häufig eingesetzt werden. Das Hauptziel des Designs als Stable Coin ist es, die Volatilität zu verringern. Dies kann das Vertrauen und die Akzeptanz in großem Umfang fördern.
Die Libra-Reserven werden an Börsen zum Handel angeboten werden. Somit können sie gemäß eines flexiblen Wechselkurses in Fiat-Währungen umgetauscht werden. Daher dürfte der Wert der Token mehr oder weniger stabil bleiben. Außerdem werden die Libra-Reserven durch eine Sammlung von Vermögenswerten mit geringer Volatilität gestützt, nämlich Bankeinlagen und kurzfristige Staatsanleihen, die von stabilen Volkswirtschaften ausgegeben werden.
Allerdings ist der Wechselkurs nicht perfekt fixiert und kleinere Schwankungen sind zu erwarten, denn der Wert der Libra-Reserven ändert sich mit dem Wert der zugrunde liegenden Vermögenswerte. Diese werden an geographisch getrennten Standorten gelagert. Weiterhin werden die Erträge aus der Verwaltung der zugrunde liegenden Vermögenswerte (der Zinssatz) zur Deckung der Betriebskosten, zur Senkung der Transaktionsgebühren und zur Ausschüttung von Dividenden an Frühinvestoren verwendet. Der letztgenannte Punkt ist legitim, da die Unternehmen, die bereits dem Konsortium beigetreten sind, frühzeitig zehn Millionen US-Dollar investiert haben.
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