LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in 22 Fragen an...Lesedauer: 5 Minuten

Fairr-Riester-Erfinder wehrt sich "Finanztip ist erst an uns herangetreten, als die Berichterstattung intern feststand"

Seite 2 / 3

Um in der Rentenphase Kosten zu sparen, kann der Kunde laut Tenhagen in der Rentenphase den Anbieter wechseln. Ein solcher Wechsel ist jedoch laut Maklern nicht so einfach. Es gebe bereits heute viele Fälle von Kunden, die 5-10 Jahre vor Rentenbeginn den Riester-Anbieter wechseln wollen – aber nicht können, weil sie kein anderer Anbieter nimmt

Jennissen: Herr Tenhagen hat diese Möglichkeit eines Wechsels völlig korrekt benannt. Die Stiftung Warentest hat dies ausführlich beleuchtet. Das Ergebnis ist ein Markt aus 6-18 Anbietern, darunter Schwergewichte wie Allianz und Debeka sowie HanseMerkur24, der Anbieter mit dem derzeit höchsten Rentenfaktor aller klassischen Anbieter. 

Fairrrieter hat noch keinen Versicherungspartner in der Verrentungsphase gefunden. Damit geht der Kunde das Risiko ein, dass am Ende kein Versicherer bereit ist, das gesetzlich vorgeschriebene Rentenversicherungsprodukt zur Verfügung zu stellen.

Jennissen: Wir haben von Anfang an transparent kommuniziert, dass wir nach einer Versicherung suchen, die unseren Kunden eine sehr gute Auszahlungsphase bietet. Zu dieser Aussage stehen wir weiterhin. Auf Grund der Mindestvertragslaufzeit von zwölf Jahren, haben wir uns dafür entscheiden, einen bestimmten Zeitraum zu bestimmen, in dem wir die bestmögliche Lösung für unsere Kunden erarbeiten.

Bei der Uni-Profi-Rente kritisiert Tenhagen unter anderem die Möglichkeit, zu Krisenzeiten den Aktienanteil zu reduzieren. Wie passt der hohe Rentenanteil im Portfolio des Fairriester dazu?

Jennissen: Mit einem Anlagehorizont von mehr als 23 Jahren starten unsere Kunden mit einer hohen Aktienquote von über 80 Prozent. Zum Renteneintritt hin wird langsam aber sukzessive in immer kürzer laufende Anleihen umgeschichtet. Die laufzeitabhängige Portfoliozusammensetzung des Fairr-Riesters kann bis ins Detail auf unserer Website eingesehen werden.

Laut Kritikern rechnet Fairr mit einem zu hohen Rentenfaktor von 45 Euro (je 10.000 Euro Kapital). Laut einem Versicherungsexperten sind aber 32 Euro marktüblich. 

Jennissen: Es muss zwischen garantiertem und voraussichtlichem Rentenfaktor unterscheiden werden. Natürlich ist ein garantierter Rentenfaktor bis zu 30 marktüblich. Inklusive der Überschüsse liegt dieser jedoch deutlich höher. 

Wir passen uns hier – auch aus Gründen der Vergleichbarkeit – dem Markt an, weil alle Anbieter die voraussichtliche Rente inklusive der zu erwartenden Überschüsse ausweisen. Bei der Höhe orientieren wir uns an den besseren Anbietern im Markt und spiegeln die Richtigkeit unserer Annahmen – welche laufend überprüft und verbessert werden – mit einem Aktuariat. 

Tipps der Redaktion