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Fairr-Riester-Erfinder wehrt sich "Finanztip ist erst an uns herangetreten, als die Berichterstattung intern feststand"

Fairr-Mitbegründer und Chef Jens Jennissen. Foto: Fairr
Fairr-Mitbegründer und Chef Jens Jennissen. Foto: Fairr

DAS INVESTMENT.com: Wie sieht die Geschäftsbeziehung zwischen Fairr.de und Finanztipp aus?

Jens Jennissen: Finanztip ist ein Partner unseres Affiliate-Programms.

Da liegt ein Interessenkonflikt bei der Fairriester-Empfehlung durch den Finanztip-Redakteur Hermann-Josef Tenhagen nahe. 

Jennissen: Die Affiliate-Beziehung ist bei Finanztip völlig transparent dargestellt. Deshalb sind die Vorwürfe fadenscheinig. Wichtig ist auch die zeitliche Reihenfolge: Ein Finanztip-Team von Finanzmathematikern, Anlageexperten und Versicherungsfachleuten hat den Fairriester mehrere Monate lang geprüft und analysiert. Wir wussten bis zur Veröffentlichung des Artikels weder welchen Umfang die Berichterstattung haben sollte noch kannten wir deren Tenor. Außerdem war uns nicht bekannt, dass Finanztip andere Produkte mit unserem Fairriester vergleichen würde.

Die Affiliate-Abteilung ist erst an uns herangetreten, als bei Finanztip die Berichterstattung intern feststand. Auch bis zur Veröffentlichung des Artikels hatten wir keinerlei Einsicht – von Einfluss ganz zu schweigen.

>> Die Diskussion rund um Tenhagens Fairr-Riester-Empfehlung finden Sie hier

Fairr wirbt mit niedrigen Kosten für sein Riester-Produkt. Kritiker bemängeln jedoch, dass diese niedrigen Kosten nur auf die Ansparphase zutreffen. Alles, was der Kunde in der Ansparphase spart, wird er in der Rentenphase draufzahlen müssen.

Jennissen: Diese Behauptung bezieht sich auf die Verrentungsvariante durch einen Auszahlplan mit anschließender Rentenversicherung. Andere Anbieter von Riester-Fondsparplänen präferieren diese Variante. Wir sind jedoch nicht hierauf festgelegt.

Über die Höhe des notwendigen Kapitalstocks, aus dem Rentenzahlungen durch eine Rentenversicherung geleistet werden – falls wir diesen Weg anbieten würden – wird wild spekuliert. Sie wird mit bis zu 40 Prozent vom angesparten Vermögen beziffert. Die Spekulation über die Höhe wäre akzeptabel, wenn dieser Wert nicht selbst als Kostenpunkt benannt würde – den Versuch uns hierdurch unbenannte Kosten anzudichten kritisieren wir scharf. Folgt man dieser verqueren Logik und betrachtet die zweite Verrentungsvariante, die Möglichkeit einer Sofortverrentung des gesamten Kapitalstocks ab Renteneintritt, würden uns unbenannte Kosten in Höhe von 100 Prozent unterstellt. Dieser Vorwurf würde insofern nicht nur den Fairriester sondern auch alle Versicherungsprodukte betreffen. Das amüsiert zwar unsere Aktuare, aber es führt Interessenten für unseren Fairriester bewusst in die Irre.

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