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Faktorstrategien Smart Beta und der Alpha-Effekt

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Das Beta lässt sich dabei leicht anpassen, um Markterwartungen oder Risikoappetit eines Investors Rechnung zu tragen. Die unzweifelhaft schwierigere Herausforderung bleibt allerdings, smarte Strategien zu identifizieren, die zusätzlich ein positives Alpha liefern – und das über den gesamten Marktzyklus.

Betrachtet man den US Minimum Variance NR Index unter diesem Aspekt, sieht die Strategie tatsächlich ziemlich smart aus: Der Alpha-Effekt ist über die vergangenen 15 Jahre fast durchgehend positiv, im Schnitt sind es jährlich 2,82 Prozent. Da die Strategie auf der anderen Seite ein Beta von deutlich unter 1 aufweist und sich die Märkte über den beobachtungszeitraum hinweg insgesamt gut entwickelt haben, ist der Beta-Effekt dagegen durchschnittlich negativ (-1,96 Prozent per anno). Gleichzeitig erweist er sich als deutlich volatiler.

Untersucht man fünf weitere verbreitete Smart-Beta- oder Faktor-basierte Strategien, zeigen sich teilweise ganz andere Ergebnisse. Dabei hilft die Trennung von Alpha- und Beta-Effekt zu verstehen, wie sich die Wertentwicklung unterschiedlicher Strategien über den gesamten Marktzyklus verhält.

Value- und Growth-Strategie
Als Maßstab dienen hier die Faktor-basierten US-Indizes der MSCI-Familie für Value, Growth, Small Cap, Quality und Momentum. Betrachtet werden wiederum rollierende Drei-Jahres-Zeiträume seit Januar 2004. Beim Value- und beim Growth-Index liegt das Beta konsistent nah bei 1, der Beta-Effekt also nahe null. Der Alpha-Effekt dagegen schwankt stark. Bis zur Finanzkrise 2008 hat er sich positiv auf Value-werte ausgewirkt, seither sorgt er für eine Outperformance von Growth-Titeln.

Small Cap-Strategie

Die Small-Cap-Strategie weist üblicherweise ein Beta von mehr als 1 aus. Somit hat der Beta-Effekt stark zur langjährigen Outperformance beigetragen – zumindest bis 2015. Der Alpha-Effekt zeigt sich bei dieser Strategie als sehr volatil und weist Phasen starker positiver Beiträge ebenso auf wie Zeiträume negativer Performance-Effekte.

Quality-Strategie

Bei der Quality-Strategie hingegen schwankt das Beta stark und bewegt sich nach einem Wert von unter 1 vor der Finanzkrise, einem vorübergehenden Anstieg über 1 und einer Rückkehr auf niedrige Werte seit geraumer Zeit nahe 1. Der Alpha-Effekt erweist sich seit der Finanzkrise als vorwiegend positiv.

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