Anke Pauli im Interview „Fang an. Es ist gar nicht so schwierig, wie du denkst”

Investorin und Gründerin Anke Pauli
Investorin und Gründerin Anke Pauli: „Frauen trauen sich in gemischten Runden seltener, Fragen zu stellen. Daher sind reine Frauengruppen in einem Workshop oder Onlinekurs angebracht.“
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Anke Pauli war als gebürtige Schwäbin schon immer recht sparsam. Richtig intensiv mit Geld beschäftigt hat sie sich jedoch erst 2015 mit fast 40 Jahren – daran dann aber so viel Spaß gefunden, dass sie sich 2019 entschloss, ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben und mit dem Finanzbildungsportal Geldfreundinnen auch andere Frauen für Finanzen zu begeistern. 2021 kam dann noch die Finanztheke für Interessierte jeden Geschlechts hinzu. Das gesamte Gespräch mit Anke Pauli und den Hosts des Podcasts „She speaks Finance“, Barbara Bocks und Christin Jahns, findest du hier zum Nachlesen.

Christin Jahns: Hi, Anke. Schön, dass du heute bei uns bist. Du engagierst dich mit deinen Portalen „Geldfreundinnen“ und „Finanztheke“ stark für finanzielle Unabhängigkeit und für das Thema „Frauen und Finanzen“. Barbara und ich haben beide Wirtschaftswissenschaften studiert und sind so mit dem Thema in Berührung gekommen. Wie ist das bei dir?

Anke Pauli: Ich habe tatsächlich keine finanzielle Ausbildung, so wie ihr das habt. Ich war schon immer ein recht sparsamer Mensch und habe als Teenager Zeitungen ausgetragen, dann auch im Studium gejobbt und bin immer ganz gut mit meinem Geld zurechtgekommen. Aber ich würde sagen, so richtig in Berührung mit dem Thema Finanzen bin ich gekommen, als ich 2015 mit meinem Mann zusammen für drei Jahre ins Ausland gegangen bin, nach Taiwan. Ich habe damals meinen Job gekündigt und eine berufliche Auszeit genommen. Und da haben wir angefangen, uns für diese Zeit ein Haushaltsbudget zu setzen, damit wir unsere Ausgaben im Blick haben und nicht über unsere Verhältnisse leben. Und da kam dann der Stein so langsam ins Rollen.

Barbara Bocks: Hast du in Taiwan gearbeitet?

Anke: Nee, in Taiwan habe ich an der Uni Chinesisch studiert. Und mein Mann hatte sich zu dieser Zeit selbstständig gemacht.

Christin: Und was war dann der Auslöser, dich intensiver mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen?

Anke: Nach dem Umzug nach Taiwan habe ich nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Wir hatten bis dahin immer Geld auf das Tagesgeldkonto gelegt. Da kam dann auch ein schönes Sümmchen zusammen. Aber wir haben gemerkt, dass es immer weniger Zinsen und irgendwann gar keine mehr gab. Und dann kam auch noch das Thema Inflation hinzu, wobei mir das zu dem damaligen Zeitpunkt Ende 2016 noch gar nicht so bewusst war. Jedenfalls habe ich mir dann schon Gedanken gemacht, was wir mit unserem Geld machen können, auch und gerade, weil ich nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahle. Wie möchte ich später und dann im Alter leben? Wir wollten weiterhin reisen und gut leben und mit dem Geld auf dem Tagesgeldkonto kommen wir nicht weit. Deswegen habe ich angefangen, mich so ein bisschen zu erkundigen, was es noch für Möglichkeiten gibt und bin dann eigentlich relativ schnell auf das Thema ETFs und Aktien gestoßen.

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Barbara: Und was waren deine ersten Aktien- oder ETF-Investments?

Anke: Also angefangen habe ich tatsächlich mit ETFs, ganz klassisch MSCI World. Da muss ich sagen, habe ich am Anfang auch Anfängerfehler gemacht, das gebe ich gerne zu. Ich hatte zwar im Grunde schon verstanden, wie die Anlageklasse ETF funktioniert, das mit der Diversifikation aber nicht so ganz. Ich hatte am Anfang tatsächlich in drei oder vier MSCI-World-ETFs von verschiedenen Anbietern investiert. Irgendwann war mir klar, dass es keinen Sinn macht, von drei verschiedenen Anbietern den gleichen Index zu kaufen und ich habe das Portfolio entsprechend verändert.

Barbara: Also, wenn ich jetzt von meinen Freundinnen ausgehen würde: Wenn sie die Wörter ETF oder MSCI World hören, sind sie gleich raus. Kannst du die Begriffe nochmal kurz erklären?

Anke: Ja, ETF steht für Exchange Traded Fund. Das ist im Grunde wie ein ganzer Topf Aktien. Anstatt nur in eine einzelne Aktie zu investieren, sagen wir mal als Beispiel Apple, kann ich mit einem ETF in eine Vielzahl davon investieren. Beim Index MSCI World zum Beispiel sind knapp 1.600 Unternehmen enthalten aus ganz verschiedenen Branchen und 23 Ländern. Und ETFs werden an der Börse gehandelt. Das heißt, man kann dann auch wirklich schnell kaufen und verkaufen. Das Gute ist, je nach Index, dass das Risiko wesentlicher besser gestreut ist. Es ist auf verschiedene Unternehmen und Länder verteilt und liegt nicht nur in einer einzelnen Aktie, obwohl ich Einzelaktien auch sehr spannend finde.

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