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Fed-Chefin Das hat Janet Yellen hervorragend hinbekommen und hier hakt es noch

Von in Inflation & DeflationLesedauer: 4 Minuten

Seit Yellens Amtsantritt an der Spitze der US-Notenbank im Februar 2014 lag das bevorzugte Preismaß der Fed bei durchschnittlich 1,1 Prozent und damit deutlich unter dem Notenbankziel einer Inflation von zwei Prozent. In den Jahren des Fed-Vorsitzes von Alan Greenspan zwischen 1987 und 2006 belief sich der Durchschnitt auf 2,5 Prozent und in den acht Jahren unter Ben Bernanke auf 1,9 Prozent.

Ironie des Schicksals für Yellen

Sollte sich der Trend fortsetzen - Yellen verbleiben ohne eine Wiederernennung durch Präsident Donald Trump noch sieben Monate im Amt -, wäre es der einzige Fed-Vorsitz in 30 Jahren, der keine nachhaltige Inflation nahe dem erklärten Fed-Ziel erreicht hat. Es wäre schon eine gewaltige Ironie für Yellen, galt sie doch vor ihrer Vereidigung als geldpolitische Taube, die für Zuwächse am Arbeitsmarkt eine höhere Inflation in Kauf nehmen würde.

"Es ist aufschlussreich", sagt Torsten Slok, internationaler Chefökonom der Deutsche Bank AG in New York. Trotz all der expansiven Geldpolitiken der Notenbanken "sind wir noch immer nicht in der Lage gewesen, Inflation zu erzeugen. Wir alle aus der promovierten Gemeinschaft der Wirtschaftswissenschaften werden dadurch Demut gelehrt."

Die US-Notenbanker beobachten die Inflationsentwicklung mit Vorsicht, selbst wenn sie sich darauf vorbereiten, bei ihrem Treffen am 13. und 14. Juni die Leitzinsen anzuheben. die Gouverneure Lael Brainard und Jerome Powell sagten vergangene Woche in Reden, dass sie die Inflation genauestens im Blick behielten. Zudem sprachen sie sich für ein weiterhin allmähliches Tempo bei den Zinserhöhungen aus.

"Wenn sich die schwachen Inflationsdaten fortsetzen, wäre das Grund zur Besorgnis und könnte mich letztlich dazu bringen, den angemessenen Kurs in der Geldpolitik zu überdenken", sagte Brainard am 30. Mai vor der New York Association for Business Economics.

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Das sagen verschiedene Inflationsindikatoren

Bislang haben die niedrigen Teuerungsraten der US-Wirtschaft nicht geschadet, und die Preise steigen allmählich mit den Löhnen an. Das von der Fed favorisierte Maß für den Preisdruck, der PCE-Deflator für die persönlichen Konsumausgaben, betrug im Schnitt der ersten vier Monate 2017 auf Jahresbasis 1,9 Prozent, was sich angesichts der Ungenauigkeit der Preismessungen nahe genug am Fed-Ziel von zwei Prozent befindet. Demnach beschleunigte sich der Preisauftrieb gegenüber 1,1 Prozent im Vorjahr und 0,3 Prozent 2015.

Doch die Preise ohne Nahrungsmittel und Energie, ein Richtwert für den Kurs der langfristigen Inflation, haben sich 2017 in jedem Monat auf Jahresbasis abgeschwächt und lagen im April bei 1,5 Prozent.

Zu Yellens Verteidigung muss gesagt sein, dass die Fed erst 2012 ihr Niedriginflationsziel von zwei Prozent spezifiziert hat. Das macht ihre Zielsetzung expliziter als in der Vergangenheit. Außerdem erbte sie historisch niedrige Inflations- und Wachstumsraten, während sich die Wirtschaft von einer schweren, 2009 endenden Rezession erholte.

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