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Fed-Chefin und die Inflation Immer weniger Händler glauben Yellen

Lesedauer: 2 Minuten

Erst in der vergangenen Woche wiederholte sie, die Fed rechne mit einem schrittweisen Anstieg der Inflationserwartungen zurück in die Nähe von zwei Prozent. Gleichzeitig sackten am Markt die lang- und kurzfristigen Prognosen für die Preissteigerung auf das niedrigste Niveau seit 2009 ab. Und das obwohl sich der Ölpreis etwa 16 Prozent über seinem Augusttief hält. Die Renditedifferenz zwischen inflationsgeschützten Treasuries und konventionellen US-Staatsanleihen Wertpapieren sackte Anfang dieser Woche so stark ab wie seit vier Jahren nicht mehr.

"Nach so vielen Jahren lockerer Geldpolitik verliert der Markt meiner Auffassung nach den Glauben an die Fed", sagt Priya Misra, Leiterin weltweite Zinssatz-Strategie bei TD Securities in New York, einem der 22 Primärhändler, die direkt mit der Zentralbank handeln. "Es sind keine Auswirkungen der Geldpolitik auf die Inflation erkennbar.”

Fallende Energiepreise haben mit dazu beigetragen, dass die Inflation niedrig blieb - dieser Trend ist laut Yellen jedoch nur vorübergehend. Ein weiterer Faktor, den sie als Grund für die schwache Preissteigerung nennt, ist der starke Dollar. Denn durch ihn werden die Importpreise gedrückt, wie aus einem Begleit-Chart zu ihrer Rede hervorgeht.

Die lockere Geldpolitik der Zentralbanken weltweit hat dem Dollar Auftrieb gegeben, wodurch die Bemühungen der Fed, die Inflation anzukurbeln, erschwert werden.

"Sie nutzen eine Geldpolitik, die nicht entworfen wurde, um das zu beeinflussen, was gegenwärtig passiert", sagt Jack McIntyre, ein Portfolio-Manager bei Brandywine Global Investment Management in Philadelphia. In der Pressekonferenz am 17. September sprach Yellen "viel von weltweiten, externen Einflüssen, und es wird eine Weile dauern, bis sich das auflöst", fügte er hinzu.

Ende in Tränen

Es ist nicht klar, wie viel Gewicht die Fed- Verantwortlichen auf Markt-Prognosen für die Inflation legen. In ihrer Rede nach der Zinsentscheidung der Fed erklärte Yellen, die sinkende Nachfrage nach Inflationsabsicherung sei ein Hinweis darauf, dass die Händler sehr geringe Inflationserwartungen hätten. "Auch wenn die Anzeichen im Großen und Ganzen dafür sprechen, dass die Inflationserwartungen zurzeit gut verankert sind, wäre es nicht klug", wenn die Fed- Entscheider dies als gegeben ansehen würden, erläuterte sie.

Wetten von Händlern nach der Fed-Entscheidung deuten darauf hin, dass sie mit einem Zinsanstieg auf lediglich 0,68 Prozent bis Ende 2016 rechnen. Das ist etwa die Hälfte der Median- Prognose der Fed-Entscheider. Die Differenz zwischen den Erwartungen ist die höchste seit Yellen Anfang 2014 ihre Amtszeit begann.

Aufgrund dieser Kluft könnten kurzfristige Treasuries Verluste verzeichnen, sollte die Fed die Zinsen anheben, warnt Aleksandar Kocic, Analyst für Zinssatz-Derivate bei der Deutsche Bank AG in New York. "Wenn es immer angenehmer gemacht wird, wechseln immer mehr und mehr ins gleiche Lager, was dazu führen wird, dass sich jede Änderung potenziell explosiv auswirken kann", sagt Kocic. "Es endet immer in Tränen."

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