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Fed-Politik und Anleihen US-Zinsen: Vorsicht vor zu früher Anhebung

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Auch die Entscheidung der Schwedischen Reichsbank zugunsten einer Normalisierung des Zinsniveaus hat sich als klassisches Beispiel für eine verfehlte geldpolitische Maßnahme erwiesen. Der amerikanische Wirtschaftsprofessor Paul Krugman bezeichnete sie als „sadomonetaristisch“. Nachdem die schwedische Notenbank die Zinsen bis auf zwei Prozent angehoben hatte, haben Deflationsgefahren sie innerhalb eines Jahres gezwungen, den Kurs drastisch zu ändern. Die Zinsen wurden auf null Prozent gesenkt und weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen folgten.

US-Papiere der klassische sichere Hafen

Es erscheint zwar durchaus vernünftig damit zu beginnen, die Zinsen in den USA auf ein Normalmaß zurückzuführen. Die Verantwortlichen bei der Fed müssen jedoch eine sehr heikle Entscheidung treffen vor dem Hintergrund eines unsicheren globalen Wirtschaftsumfeldes. Unserer Einschätzung nach werden sie daher die Zinsen für den Rest des Jahres auf dem aktuellen Niveau belassen. Damit erhöhen sie den Druck auf die Notenbanken in Japan und der Eurozone, ihre stimulierenden Maßnahmen zu verstärken. Diese Aussichten sollten unserer Meinung nach als Stimulus auf die Anleihemärkte wirken.

Wir bevorzugen US-Staatsanleihen. Ihr Renditeaufschlag gegenüber europäischen Anleihen ist groß im historischen Vergleich. Sollten die Finanzmärkte weiter unter Druck geraten, sind die US-Papiere der klassische sichere Hafen. In der europäischen Peripherie gefallen uns spanische Anleihen besser als italienische. Die Wachstumsdynamik in Spanien ist höher, die Verschuldung niedriger, und die Rating-Aussichten sind besser. Bei den Unternehmensanleihen sind wir vorsichtiger geworden und sehr selektiv. Nachrangige Finanzanleihen bleiben hier unser Favorit.

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