Fed und die QE-Debatte Ölpreisverfall als Warnsignal für die Weltkonjunktur
Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ob im Dezember neue Stimuli für den Euroraum nötig sind, könnte davon abhängen, worauf sie den Verfall des Ölpreises zurückführt.
Sowohl EZB-Präsident Mario Draghi als auch Direktoriumsmitglied Peter Praet, der Chefvolkswirt der Notenbank, haben deutlich gemacht, dass sie die billige Energie als Warnsignal deuten. Bisher galten die fallenden Ölpreise als Folge des Überangebots, die Unternehmen und Privathaushalten nützt. Nun jedoch überlegen die Währungshüter, ob das billige Öl nicht Ausdruck eines sich verschlechternden Konjunkturausblicks ist.
Welche der beiden Möglichkeiten zutrifft, ist entscheidend für die Überlegungen von Praets Ökonomen, ob die derzeit rekordniedrigen Zinsen, Bankkredite und ein 1,1 Billionen Euro schweres Bondkaufprogramm ausreichen, um Inflation und Wachstum im Euroraum anzukurbeln. Der EZB-Rat tagt am 3. Dezember und entscheidet dann, ob weiterer Handlungsbedarf besteht.
„Wenn die EZB zu der Ansicht gelangt, dass es in erster Linie ein Schock von der Nachfrageseite ist, dann wäre der Ölpreisrückgang weniger positiv; sie könnte ihn dann nicht außer Acht lassen", sagt Ben May, Ökonom bei Oxford Economics Ltd. in London. „Die daraus resultierende niedrigere Inflation würde zwar kurzfristig weiterhin die Konsumausgaben anschieben; sie könnte aber auch ein Vorbote einer künftigen Nachfrageschwäche im Export sein, die niedrigere Investitionen zur Folge haben könnte.
„Der Rohölpreis hat sich seit Juni 2014 etwa halbiert angesichts von Spekulationen, dass die weltweite Ölschwemme anhalten wird. Praet und Draghi hingegen halten es auch für möglich, dass der Abwärtstrend etwas anderes anzeigt - eine sich abkühlende Weltkonjunktur, die die fragile Konjunkturerholung im Euroraum gefährden könnte. Das Bruttoinlandsprodukt in der Währungsgemeinschaft ist im letzten Quartal lediglich um 0,3 Prozent gewachsen und hat die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Verbraucherpreise stagnieren. Die Inflation in der Region, die für ihren Energiebedarf stark von Importen abhängig ist, liegt seit fast drei Jahren nicht in der Nähe des Ziels von knapp 2 Prozent.
„In jüngster Vergangenheit war es ein Angebots-Problem, wovon Verbraucher profitiert haben", sagt Praet in einem Interview mit Bloomberg am Montag. Mittlerweile seien die niedrigen Ölpreise aber zu einem erheblichen Teil auch Ausdruck der schwachen Weltkonjunktur.
Nach der letzten geldpolitischen Sitzung der EZB am 22. Oktober sagte Draghi vor Journalisten, „jüngste Analysen" deuteten darauf hin, dass die Vorstellung, wonach die Nachfragebedingungen nur einen geringen Anteil an den fallenden Ölpreisen haben, nicht länger zutreffe.
„Insofern Investitionen in die Ölförderung sich in der Vergangenheit an den Nachfrageprognosen orientierten, die sich später als zu niedrig erwiesen, ist dies auch ein Nachfrage-bedingter Ölpreisschock", sagte der EZB-Chef in Malta. Das hat „andere Auswirkungen auf die Inflation und die Inflationserwartungen, als wenn es sich um einen Angebots-bedingten Schock handelt."
Sowohl EZB-Präsident Mario Draghi als auch Direktoriumsmitglied Peter Praet, der Chefvolkswirt der Notenbank, haben deutlich gemacht, dass sie die billige Energie als Warnsignal deuten. Bisher galten die fallenden Ölpreise als Folge des Überangebots, die Unternehmen und Privathaushalten nützt. Nun jedoch überlegen die Währungshüter, ob das billige Öl nicht Ausdruck eines sich verschlechternden Konjunkturausblicks ist.
Welche der beiden Möglichkeiten zutrifft, ist entscheidend für die Überlegungen von Praets Ökonomen, ob die derzeit rekordniedrigen Zinsen, Bankkredite und ein 1,1 Billionen Euro schweres Bondkaufprogramm ausreichen, um Inflation und Wachstum im Euroraum anzukurbeln. Der EZB-Rat tagt am 3. Dezember und entscheidet dann, ob weiterer Handlungsbedarf besteht.
„Wenn die EZB zu der Ansicht gelangt, dass es in erster Linie ein Schock von der Nachfrageseite ist, dann wäre der Ölpreisrückgang weniger positiv; sie könnte ihn dann nicht außer Acht lassen", sagt Ben May, Ökonom bei Oxford Economics Ltd. in London. „Die daraus resultierende niedrigere Inflation würde zwar kurzfristig weiterhin die Konsumausgaben anschieben; sie könnte aber auch ein Vorbote einer künftigen Nachfrageschwäche im Export sein, die niedrigere Investitionen zur Folge haben könnte.
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„Der Rohölpreis hat sich seit Juni 2014 etwa halbiert angesichts von Spekulationen, dass die weltweite Ölschwemme anhalten wird. Praet und Draghi hingegen halten es auch für möglich, dass der Abwärtstrend etwas anderes anzeigt - eine sich abkühlende Weltkonjunktur, die die fragile Konjunkturerholung im Euroraum gefährden könnte. Das Bruttoinlandsprodukt in der Währungsgemeinschaft ist im letzten Quartal lediglich um 0,3 Prozent gewachsen und hat die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Verbraucherpreise stagnieren. Die Inflation in der Region, die für ihren Energiebedarf stark von Importen abhängig ist, liegt seit fast drei Jahren nicht in der Nähe des Ziels von knapp 2 Prozent.
„In jüngster Vergangenheit war es ein Angebots-Problem, wovon Verbraucher profitiert haben", sagt Praet in einem Interview mit Bloomberg am Montag. Mittlerweile seien die niedrigen Ölpreise aber zu einem erheblichen Teil auch Ausdruck der schwachen Weltkonjunktur.
Nach der letzten geldpolitischen Sitzung der EZB am 22. Oktober sagte Draghi vor Journalisten, „jüngste Analysen" deuteten darauf hin, dass die Vorstellung, wonach die Nachfragebedingungen nur einen geringen Anteil an den fallenden Ölpreisen haben, nicht länger zutreffe.
„Insofern Investitionen in die Ölförderung sich in der Vergangenheit an den Nachfrageprognosen orientierten, die sich später als zu niedrig erwiesen, ist dies auch ein Nachfrage-bedingter Ölpreisschock", sagte der EZB-Chef in Malta. Das hat „andere Auswirkungen auf die Inflation und die Inflationserwartungen, als wenn es sich um einen Angebots-bedingten Schock handelt."
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