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Fehltage-Statistik Seelenleiden betreffen Frauen besonders stark

Ausgebrannt: Ein Burnout verursachte 2018 statistisch 5,3 Fehltage je 100 Versicherte.
Ausgebrannt: Ein Burnout verursachte 2018 statistisch 5,3 Fehltage je 100 Versicherte. | Foto: DAK-Gesundheit

In Deutschland fehlte im vergangenen Jahr jeder 18. Arbeitnehmer wegen einer psychischen Erkrankung im Job. Ausgehend von den Daten der 5,7 Millionen Versicherte zählenden Krankenkasse DAK-Gesundheit waren damit hochgerechnet 2,2 Millionen Menschen betroffen.

Damit gingen die Krankschreibungen von Arbeitnehmern aufgrund von psychischen Leiden 2018 zwar leicht auf 236 Fehltage pro 100 Versicherte zurück. Doch gegenüber dem Stand im Jahr 1997 hat sich die Anzahl der Fehltage mehr als verdreifacht (siehe Grafik unten).

Am häufigsten fehlen Arbeitnehmer mit der Diagnose Depression. Aber auch die Fehltage wegen Anpassungsstörungen stiegen in den vergangenen Jahren besonders deutlich an, heißt es in der aktuellen Ausgabe des Psychoreports der Krankenversicherung DAK-Gesundheit.

Depressionen verursachen die meisten Fehltage

Andreas Storm, DAK-Gesundheit

Der Blick auf die Einzel-Diagnosen zeigt, dass Depressionen und Anpassungsstörungen nach wie vor die meisten Ausfalltage verursachen. 2018 gingen 93 Fehltage je 100 Versicherte auf das Konto von Depressionen, bei den Anpassungsstörungen waren es 51.

Die Ausfalltage wegen Anpassungsstörungen haben sich damit seit dem Jahr 2000 fast verdreifacht. DAK-Vorstandschef Andreas Storm führt diese Entwicklung auch auf einen offeneren Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft zurück.

„Vor allem beim Arzt-Patienten-Gespräch sind psychische Probleme heutzutage kein Tabu mehr“, beobachtet Kassenchef Storm. „Deshalb wird auch bei Krankschreibungen offener damit umgegangen.“ In Betrieben sehe dies aber oft noch anders aus.

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„Die Arbeitgeber müssen mehr Hilfe anbieten“

DAK-Chef Storm fordert deshalb: „Auch Arbeitgeber müssen psychische Belastungen und Probleme aus der Tabuzone holen und ihren Mitarbeitern Hilfe anbieten.“ Das gilt vor allem für die öffentliche Verwaltung, die im vorigen Jahr 358 Fehltage wegen psychischer Leiden aufwies. 

Psychische Erkrankungen 1997-2018: Anstieg Fehltage und Krankheitsfälle mit Arbeitsunfähigkeit (AU) Grafik: DAK-Gesundheit

Wie der DAK-Report zeigt, nimmt die Zahl der Fehltage für psychische Erkrankungen bei beiden Geschlechtern mit dem Alter kontinuierlich zu. Frauen waren 2018 mit 298 Fehltagen je 100 Versicherte aber knapp doppelt so oft wegen Seelenleiden krankgeschrieben wie Männer (183).

Das Saarland liegt bei den Fehltagen vorn

Bei den Fehltagen durch psychische Erkrankungen gibt es deutliche regionale Unterschiede: Während im Saarland im vergangenen Jahr 312 Fehltage je 100 Versicherte mit den entsprechenden Diagnosen begründet wurden, waren es in Bayern lediglich 193.

Auch die Baden-Württemberger blieben mit 214 Fehltagen je 100 Versicherte vergleichsweise selten mit psychischen Problemen der Arbeit fern. Bremen und Berlin belegen mit 218 und 279 Fehltagen je 100 Versicherte die Plätze zwei und drei der Statistik.

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