Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp
Corona-Geld vom Staat

Heinz-Werner Rapp ist Vorstand von Feri sowie Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute. Foto: Feri
Die Corona-Krise deckt Risiken im Finanzsystem auf, sagt Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp. Staatliche Unterstützung sei für die marode Wirtschaft künftig unvermeidlich.
Die vergangenen Jahre waren in Wirtschaft und Kapitalmärkten durch extrem ungewöhnliche Umstände geprägt; diese sind überwiegend im Bereich der globalen Geldpolitik verankert und lassen sich mit den Stichworten Quantitative Easing, Nullzinspolitik und Zentralbank-Put umschreiben.
Während die beiden ersten Begriffe für eine weltweit seit Jahren außergewöhnlich expansive Geldpolitik stehen, umschreibt der dritte Aspekt die ungebremste Bereitschaft großer Notenbanken, selbst auf kleinste ökonomische Risiken umgehend mit monetären Hilfen zu reagieren.
Große Notenbanken haben damit, oft wider besseres Wissen, ein artifizielles Regime errichtet („Big Easy“), das im Laufe der Jahre...
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Die vergangenen Jahre waren in Wirtschaft und Kapitalmärkten durch extrem ungewöhnliche Umstände geprägt; diese sind überwiegend im Bereich der globalen Geldpolitik verankert und lassen sich mit den Stichworten Quantitative Easing, Nullzinspolitik und Zentralbank-Put umschreiben.

Während die beiden ersten Begriffe für eine weltweit seit Jahren außergewöhnlich expansive Geldpolitik stehen, umschreibt der dritte Aspekt die ungebremste Bereitschaft großer Notenbanken, selbst auf kleinste ökonomische Risiken umgehend mit monetären Hilfen zu reagieren.
Große Notenbanken haben damit, oft wider besseres Wissen, ein artifizielles Regime errichtet („Big Easy“), das im Laufe der Jahre extrem prozyklische und stark risikoerhöhende Mechanismen nach sich zog: An den Kapitalmärkten führte das neue „Big Easy“-Regime zu generell sinkender Risikowahrnehmung, erhöhter Sorglosigkeit und vielfach zügelloser und exzessiver Spekulation (oft auf Kredit).
Im Glauben an die ewige Gültigkeit von „Big Easy“, und mit Blick auf den impliziten Zentralbank-Put, hielten Marktteilnehmer noch bis vor kurzem sehr aggressive Portfolios, die dauerhaft ruhige Konditionen an den Kapitalmärkten voraussetzen. Dieses Bild zeigte sich noch kurz vor Beginn des Corona-Crashs in hohen Bewertungen, markttechnischen Übertreibungen und einem Umfeld exorbitant tiefer Volatilitäten in allen Marktsegmenten.
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