Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp
Corona-Geld vom Staat

Heinz-Werner Rapp ist Vorstand von Feri sowie Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute. Foto: Feri
Die Corona-Krise deckt Risiken im Finanzsystem auf, sagt Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp. Staatliche Unterstützung sei für die marode Wirtschaft künftig unvermeidlich.
Die echten Risiken vieler Anleger-Portfolios wurden im Corona Crash bereits teilweise aufgedeckt; eine anhaltende Krise, mit einem „meltdown“ vieler Marktsegmente, könnte jedoch in nächster Zeit noch weitere ernste Risiken im System offenlegen. In den kommenden Monaten dürfte klar werden, welche unhaltbaren Exzesse, gravierenden Fehlallokationen und verdeckten Risiken im globalen Finanzsystem der letzten Jahre erzeugt wurden, als direkte Folge des bisherigen „Big Easy“-Regimes.
Neue Welt der Monetisierung
Das abrupte Einfrieren ganzer Volkswirtschaften führt zu einem Kollaps normaler Wirtschaftsprozesse und ist, mit einiger Berechtigung, als Vorstufe einer globalen Depression...
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Die echten Risiken vieler Anleger-Portfolios wurden im Corona Crash bereits teilweise aufgedeckt; eine anhaltende Krise, mit einem „meltdown“ vieler Marktsegmente, könnte jedoch in nächster Zeit noch weitere ernste Risiken im System offenlegen. In den kommenden Monaten dürfte klar werden, welche unhaltbaren Exzesse, gravierenden Fehlallokationen und verdeckten Risiken im globalen Finanzsystem der letzten Jahre erzeugt wurden, als direkte Folge des bisherigen „Big Easy“-Regimes.
Neue Welt der Monetisierung
Das abrupte Einfrieren ganzer Volkswirtschaften führt zu einem Kollaps normaler Wirtschaftsprozesse und ist, mit einiger Berechtigung, als Vorstufe einer globalen Depression zu verstehen. Als Reaktion legen Regierungen und Notenbanken weltweit Rettungspakete in historisch einmaligem Umfang auf. Letzte Ankündigungen in Europa und den USA deuten fiskalische Unterstützung in Höhe von bis zu 10 Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung an, jeweils flankiert von massiven und vorerst unlimitierten Geldspritzen der jeweiligen Zentralbanken.
Schon heute haben große Notenbanken wie die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan einen erheblichen Anteil der jeweiligen Staatsschulden in ihre Bilanzen überführt – als Folge der langjährigen und sehr massiven Quantitative-Easing-Kaufprogramme.

Damit scheint der Einstieg in eine neue Welt der Monetisierung unvermeidlich, in der stark steigende Staatsausgaben von der jeweiligen Notenbank unterschrieben und direkt oder indirekt refinanziert werden.
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