Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp
Virus-Folgen für die Wirtschaft
Heinz-Werner Rapp ist Vorstand von Feri sowie Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute. Foto: Feri
Das Corona-Virus wirbelt die globalen Finanzmärkte ordentlich durcheinander. Aus Sicht von Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp wirken mehrere Faktoren zusammen und versetzen die Weltwirtschaft in einen Schock.
Die Covid-19-Pandemie entfaltet ihre eigene Dynamik. Ihre rapide Ausbreitung und ihre massiven Folgewirkungen sind beispiellos, zumindest in der jüngeren Vergangenheit. Der vor kurzem noch geltende, moderat positive Ausblick auf das Jahr 2020 wurde durch Covid19 innerhalb kürzester Zeit außer Kraft gesetzt.
Alle früheren Prognosen, Szenarien und Erwartungen für das aktuelle Anlagejahr sind nun Makulatur, können jedoch noch nicht durch neue und einigermaßen belastbare Annahmen ersetzt werden. Vieles bleibt vorerst extrem ungewiss, und viele sehr dynamische Entwicklungen laufen mit hoher Geschwindigkeit und ohne historische Präzedenz.
Die aktuelle Corona-Krise trägt damit, sowohl...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Die Covid-19-Pandemie entfaltet ihre eigene Dynamik. Ihre rapide Ausbreitung und ihre massiven Folgewirkungen sind beispiellos, zumindest in der jüngeren Vergangenheit. Der vor kurzem noch geltende, moderat positive Ausblick auf das Jahr 2020 wurde durch Covid19 innerhalb kürzester Zeit außer Kraft gesetzt.
Alle früheren Prognosen, Szenarien und Erwartungen für das aktuelle Anlagejahr sind nun Makulatur, können jedoch noch nicht durch neue und einigermaßen belastbare Annahmen ersetzt werden. Vieles bleibt vorerst extrem ungewiss, und viele sehr dynamische Entwicklungen laufen mit hoher Geschwindigkeit und ohne historische Präzedenz.
Die aktuelle Corona-Krise trägt damit, sowohl im Bereich der Ökonomie, der Medizin als auch der Kapitalmärkte, bereits alle Anzeichen eines perfekten Sturms. Verantwortlich dafür ist nicht nur die besondere Raffinesse des neuen Virus; eine fast ebenso wichtige Rolle spielen Schlafmützigkeit, mangelnde Vorbereitung und politisches Versagen in vielen westlichen Ländern. Doch auch die Finanzmärkte selbst leben seit Jahren in einer artifiziellen Blase aus Niedrigzinsen, Sorglosigkeit und Selbstgefälligkeit und stehen nun vor einer schmerzhaften Korrektur langjähriger Exzesse.
Von der scharfen Rezession zum perfekten Sturm
Die Besonderheit der Corona-Krise liegt darin, dass sie sehr schnell eine ungeheure ökonomische Wucht und Zerstörungskraft entwickelt. Ausgehend vom vorherigen Erwartungsbild einer moderaten Expansion (Stand noch per Februar 2020) deuten inzwischen alle Zeichen auf eine scharfe globale Rezession.
Diese hat im ersten Quartal 2020 bereits begonnen und dürfte sehr schnell Ausmaße erreichen wie zuletzt in den Jahren 2008 und 2009 im Rahmen der großen Finanzkrise. Das bedeutet für exponierte Länder wie Deutschland 2020 das Risiko einer wirtschaftlichen Kontraktion in der Größenordnung von -5 bis -10 Prozent.
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