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Aktualisiert am 27.10.2010 - 17:34 Uhrin ImmobilienLesedauer: 4 Minuten

Ferienimmobilien-Finanzierung: Malle für alle

Villa "Rockstar" in Andratx, Mallorca. <br> Quelle: Engel & Völkers
Villa "Rockstar" in Andratx, Mallorca.
Quelle: Engel & Völkers
Rund jeder vierte Deutsche will sie: eine Ferienimmobilie. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Bausparkasse BHW. Und jeder Fünfte von denen, die schon eine in Deutschland haben, will noch eine zweite, so das Ergebnis einer weiteren Umfrage, die das Onlineportal Home Away Fewo-Direkt zusammen mit dem Maklerhaus Engel & Völkers durchgeführt hat.

Doch bevor der Traum vom Ausspannen in den zweiten eigenen vier Wänden wahr werden kann, gilt es weitaus mehr zu beachten als bei einer Wohnsitz-Immobilie. Die Gründe: landestypische Besonderheiten, größere Kaufpreisschwankungen – und die nicht nur damit einhergehende Vorsicht der Banken bei der Finanzierung. „In Spanien etwa fielen die Kaufpreise seit Beginn der Finanzkrise vor zwei Jahren um bis zu 50 Prozent“, sagt Peter Schöllhorn, Vorsitzender der Deutschen Schutzvereinigung Auslandsimmobilien (DSA). Bei der Darlehensbeschaffung stellt sich zunächst die Frage: Soll die Ferienimmobilie oder das Eigenheim am Wohnsitz beliehen werden? Das gilt auch für Feriendomizile in Deutschland: „Nicht alle Banken begleiten eine solche Finanzierung, und wenn, dann machen sie oft Vorgaben bezüglich der Nutzung und Lage und erheben teils auch Zinsaufschläge. Oder sie fordern zusätzliche Sicherheiten“, sagt Alexander Christ, Geschäftsführer des Baufinanzierungsvermittlers Creditweb. Ein Beispiel: Die INGDiba akzeptiert das Ferienquartier nur als Sicherheit, wenn es dauerhaft zu Wohnzwecken vermietet werden kann. Die Bank beleiht das Objekt außerdem nur, wenn es innerhalb Deutschlands maximal 100 Kilometer vom Wohnort entfernt ist.
Auch Manfred Hölscher hat Einschränkungen parat: „Die Immobilie darf sich nicht in einem reinen Feriendorf befinden“, so der Leiter von Enderlein Finanzierung, der den üblichen Zinsaufschlag auf 0,1 Prozentpunkte beziffert. „Mit den Vorgaben soll sichergestellt werden, dass das Ferienquartier sich dauerhaft und nicht nur an Urlauber vermieten lässt, was die Verwertbarkeit und damit auch die Werthaltigkeit der Immobilie verbessert“, ergänzt Hölscher.

Gewagt: Auslandsfinanzierung

Befindet sich das Objekt der Träume im Ausland, käme auch eine Finanzierung über eine örtliche Bank infrage – allein schon wegen der Sprachprobleme für viele Interessenten keine empfehlenswerte Option. Doch auch wenn das Auslandsquartier bei einer deutschen Bank als Sicherheit dienen soll, wird es schwierig. Eine solche Finanzierung wird nur von wenigen Banken begleitet, mit denen unter anderem der Baugeldvermittler Dr. Klein kooperiert. Allerdings sind die Konditionen weniger attraktiv als für eine deutsche Wohnsitz-Immobilie: „Ausländische Objekte werden durch deutsche Institute in der Regel nicht so hoch beliehen wie deutsche. Eine unserer Partnerbanken finanziert beispielsweise maximal 70 Prozent des Kaufpreises, in Deutschland sind dagegen bis zu 100 Prozent und mehr möglich“, sagt Vorstandssprecher Stephan Gawarecki.
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