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Fette Beute: Geisel

Quelle: Fotolia
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Die Beute ist spektakulär, ihr Vorgehen hochprofessionell. Mit Satellitentelefonen und GPS orten sie ihr Ziel, mit Schnellbooten pirschen sie sich heran und bringen mit automatischen Waffen das Schiff in ihre Gewalt. Im November kapern somalische Piraten den saudischen Supertanker Sirius Star, einen Stahlkoloss von 330 Metern Länge, an Bord eine 25-köpfige Besatzung und 2 Millionen Barrel Rohöl im Wert von rund 75 Millionen Euro. Ein Jackpot für die Piraten. Die Lösegeldforderung soll sich arabischen Medienberichten zufolge auf rund 11 Millionen Euro belaufen. 2008 haben somalische Piraten nach Angaben der kenianischen Regierung Lösegeld im Wert von insgesamt knapp 112 Millionen Euro erpresst. Damit reiht sich Somalia in die Liste der Länder ein, in denen das Entführungsrisiko weltweit am höchsten ist. Um Schiffe und Besatzungsmitglieder vor Lösegelderpressern am Golf von Aden zu schützen, schließen immer mehr Reedereien spezielle Entführungspolicen ab. „Die Nachfrage ist gestiegen, gerade von den Reedereien“, sagt Wolfgang Dinzen, Direktor Krisenmanagement bei den Nassau Versicherungen. 651 Menschen in Mexiko entführt Aber auch andernorts boomt das Entführungsgeschäft. In Mexiko, einer der Entführungshochburgen Lateinamerikas, liegt die offizielle Zahl für die ersten neun Monate dieses Jahres bei 651 entführten Menschen, 213 mehr als 2007. Deshalb richten sich die Policen auch an Unternehmen, die ihre Angestellten in unsichere Regionen und Krisengebiete schicken, sowie an gut betuchte Privatpersonen, die sich gegen die finanziellen Folgen von Entführungen und hohen Lösegeldforderungen absichern wollen. In gewissem Maße fordert das der Staat sogar. Im Februar 2008 entschied
das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, dass Deutsche, die im Ausland
entführt werden, die Kosten ihrer Befreiung mittragen müssen. In besagtem Fall
ging es um eine Frau, die bei einer Trekkingtour in Kolumbien von Rebellen verschleppt wurde. Die Kosten ihrer Befreiung: rund 12.600 Euro.
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