Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
  • Startseite
  • Fida-Verordnung: Branchenvertreter stellen Positionspapier vor

Von in NewsLesedauer: 4 Minuten
Netzwerktreffen
Austausch erwünscht: Mitglieder der deutschen Frida-Initiative auf einem Netzwerktreffen Anfang Februar in Hamburg | Foto: DAS INVESTMENT

Die europäische Fida-Verordnung (Fida = Financial Data Access) soll unbedingt weiterverfolgt werden, sie soll zum „zentralen Baustein einer zukunftsfähigen Finanz- und Datenökonomie“ werden: Das fordert eine Gruppe von Branchenvertretern um die Open-Data-Initiative im Versicherungsbereich Frida (Frida = Free Insurance Data Initiative). Mit dabei sind die Vermittlerverbände AfW und Votum, das Frankfurter Techquartier und die Fintech Community Frankfurt. 

In einem jetzt vorgelegten Positionspapier („German Open Finance Charta 2025“) fordern die Initiatoren, die noch nicht final ausgestaltete Verordnung aktiv voranzutreiben, denn „ohne klare politische Leitplanken und eine aktive Mitgestaltung aus Deutschland droht das Thema ausgebremst zu werden“.

Der Kern der europäischen Fida-Verordnung 

Die Fida-Verordnung soll den Austausch von Kundendaten aus Bank-, Anlage- und Versicherungskonten vereinfachen und so den Wettbewerb im Verbrauchersinne fördern. Nach aktuellem Stand dürfte die Verordnung, die in diesem Frühjahr in die europäischen Trilogverhandlung kommen soll, in der zweiten Jahreshälfte 2025 verabschiedet werden.

Es ist jedoch kein Geheimnis, dass nicht alle Banken, Finanz- und Versicherungsakteure das Projekt gutheißen, sondern sogar dagegen lobbyieren – sei es, weil mit Fida neue regulatorische Pflichten drohen, sei es, weil befürchtet wird, dass internationale Tech-Konzerne gegenüber der hiesigen Industrie in einem ungerechten Vorteil stehen. 

Die Fida-Befürworter, zu denen auch der Open-Finance-Verein Frida zählt, sehen dagegen vor allem Vorteile: Innovation, Wettbewerb, Standardisierung und klare Rahmenbedingungen – dafür will sich die Initiative einsetzen. Neben der EU-Kommission, die Fida angestoßen hat, solle auch die Bundesregierung eine eigene Open-Finance-Strategie entwickeln, fordern die Charta-Initiatoren. „Open Finance muss auch in Deutschland Teil der nationalen Digital- und Datenstrategie werden, gerade mit Blick auf KI-Anwendungen“, sagen sie.  

Slobodan Pantelic, Co-Initiator des Vereins Frida und der jetzt vorgestellten Charta, sagt: „Die deutsche Finanzbranche hat die Möglichkeit, als geschlossene Einheit in der EU aufzutreten. Damit können wir uns wieder eine Vorreiterrolle sichern und die wichtigen Themen in Europa maßgeblich mitgestalten.“ Nicola Breyer, Open-Finance- und Daten-Spezialistin, fordert: „Genau jetzt ist die Zeit, um die europäische Innovationskraft im Technologie- und Start-up-Bereich zu fördern." Denn Open Finance setze Standards zum sinnvollen Datenaustausch und sei auch Basis für KI-Lösungen in allen EU-Staaten.

Der Verein Frida bringt sich selbst schon seit mehreren Jahren aktiv in die Detailgestaltung von Fida ein – indem er über Anwendungsfälle nachdenkt und Standards erarbeiten will. Erst Anfang Februar kamen Vereinsmitglieder und Interessierte zu einem Treffen in Hamburg zusammen, um Arbeitsergebnisse zu diskutieren.

Charta schon von vielen unterzeichnet 

Laut der Initiatoren haben zwei Tage nach Vorstellung der Fida-Charta bereits „fünf namhafte Initiativen und Verbände sowie 18 Unternehmen und Einzelpersonen“ die Charta unterzeichnet. Am Freitag, 14. März, soll sie auch in englischer Sprache und für ein internationales Publikum vorgestellt werden.  

Hier geht es zur Website der Charta >> 

Anlässlich der Vorstellung der Fida-Charta meldete sich der Vermittlerverband AfW auch gesondert zu Wort: Die Fida-Verordnung werde voraussichtlich ab dem 1. April von den EU-Trilogparteien verhandelt werden. „Open Finance bietet große Chancen für einen fairen, sicheren und effizienten Datenaustausch – sowohl für Finanzdienstleister als auch für Verbraucher“, so der AfW. „Fida wird es ermöglichen, effizienter zu beraten, individuellere Finanzlösungen zu entwickeln und den Zugang zu relevanten Kundendaten zu erleichtern“. 

Laut AfW sind hiesige Vermittler allerdings noch kaum über die Verordnung, die potenziell ihr Geschäft umkrempelt, unterrichtet: Nur 1 Prozent fühlt sich zu Fida gut informiert. Mehr als jeder dritte dagegen gab in einer Umfrage im November an, noch nie von Fida gehört zu haben.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden