Fidelity-Analystenumfrage „Aussichten auf Kapitalrenditen deutlich verbessert“
In vielen Ländern rund um den Globus herrscht große politische Unsicherheit. Und doch haben Anleger allen Grund, optimistisch auf das Jahr 2017 zu blicken. Denn Unternehmen aus allen Branchen und aus allen Weltregionen sind deutlich zuversichtlicher als noch im vergangenen Jahr. Das Geschäftsklima ist so gut wie zuletzt im Jahr 2014, zeigt die aktuelle Fidelity-Analystenumfrage.
Die Umfrage beruht auf 17.000 Gesprächen, die Fidelity-Analysten pro Jahr mit Unternehmensentscheidern führen – und auf den daraus folgenden Analysen. Das zentrale Ergebnis: Nachdem sich die Stimmung zwei Jahre in Folge eingetrübt hatte, hat jüngst eine Trendwende stattgefunden. Unternehmen verzeichnen eine steigende Kundennachfrage und wollen verstärkt investieren.
Aussicht auf Kapitalrendite
Damit haben sich auch die Aussichten auf Kapitalrenditen deutlich verbessert. Besonders groß ist der Optimismus bei Unternehmen aus entwickelten Volkswirtschaften. Doch auch in Schwellenländern zeigen sich Firmen zuversichtlicher als im vergangenen Jahr, besonders bemerkenswert ist der Stimmungsumschwung dort in den Branchen Energie, Werkstoffe, Versorger und Industrie. Zwar haben Unternehmen einiger Branchen mit steigenden Kosten zu kämpfen. Aber die Verschuldung ist kein drängendes Thema, denn die Bilanzen der meisten Unternehmen sind robust. Die Mehrheit der Analysten rechnet nicht mit einer Zunahme von Zahlungsausfällen.
Besonders bemerkenswert ist die gute Stimmung angesichts der disruptiven Veränderungen, mit denen immer mehr Unternehmen konfrontiert sind – zum Beispiel als Folge der Digitalisierung. Manager reagieren auf den zunehmenden Veränderungsdruck, indem sie stärker in Informationstechnik investieren. Die stärksten Umwälzungen sind bei Konsumgüter-Herstellern zu beobachten, bei Telekommunikations-Dienstleistern und Versorgern. Auch Informationstechnologie-Anbieter verspüren Veränderungsdruck, profitieren aber gleichzeitig von dem Wandel anderer Branchen.
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Verbesserte Aussichten
Politische Unsicherheiten haben nach Einschätzung der Fidelity-Analysten derweil kaum negativen Einfluss auf die Investitionstätigkeit von Unternehmen. Einzig die Brexit-Entscheidung der Briten lässt Unternehmen mit Investitionen in Großbritannien zögern. Generell betrachten Unternehmen protektionistische Bemühungen vieler Länder mit Argwohn.
Trotz der guten Stimmung sollten sich Anleger auch der Risiken bewusst sein, die im Jahr 2017 erhalten bleiben. Sollten Nachfrage und Wachstum in China enttäuschend ausfallen, könnte das den Ausblick für Unternehmen wieder trüben. Ein höheres Öl-Angebot oder eine schwächelnde Nachfrage nach dem Rohstoff könnten zu einem fallenden Ölpreis führen, was Gesellschaften aus der Energiebranche belasten würde. Und auch die Geldpolitik der Zentralbanken ist nach wie vor ein Risiko: Wenn die Inflation steigt und Notenbanken daraufhin die Zinsen anheben, könnte das den Aufschwung bremsen.