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Aktualisiert am 27.01.2020 - 16:06 UhrLesedauer: 3 Minuten

Fidelity European Growth: Stockpicker Scurlock setzt zurzeit auf Finanzwerte

Alexander Scurlock, Fidelity
Alexander Scurlock, Fidelity

„Die fundamentale Unternehmensanalyse ist der Dreh- und Angelpunkt meiner Investmentstrategie“, so Scurlock. Unterstützt wird er dabei von einem großen Analysten-Team für europäische Aktien, außerdem nutzt er das Research externer Broker. Scurlock ist ein ausgewiesener Stockpicker, die wirtschaftliche Großwetterlage interessiert ihn nur am Rande. Die Titel in seinem Portfolio sind darum nicht das Ergebnis einer volkswirtschaftlichen Weitwinkel-Analyse der aussichtsreichsten Länder und Branchen. „Ich stelle das Portfolio Titel für Titel zusammen“, so Scurlock. Die Aufteilung nach Regionen und Sektoren kann darum erheblich von seinem Vergleichsindex, dem FTSE Europe, abweichen. Erst am Ende des Auswahlprozesses kommt ein Realitäts-Check, „indem ich das Ganze noch einmal aus der Makro-Perspektive betrachte“, so der Fondsmanager. Er fragt sich dann, wie weltwirtschaftliche Entwicklungen auf die Kurse der Aktien im Fonds Einfluss nehmen. „Das zeigt mir, ob ich richtig in der Spur liege.“ Die meisten attraktiven Titel findet Scurlock derzeit im Finanzsektor, der mit rund 24 Prozent der größte Posten in seinem Portfolio ist. Auf Länderebene investiert er über 60 Prozent des Portfolios in Großbritannien, der Schweiz und Deutschland und insgesamt überwiegen die großen Unternehmen, so genannte Large Caps. Im Realitäts-Check begründet Scurlock die hohe Gewichtung des Finanzsektors mit einer möglichen Erholung der US-Konjunktur. „Anfang 2010 werden sich die Fundamentaldaten verbessern. Der Aktienmarkt wird das antizipieren und bereits Mitte dieses Jahres ins Plus drehen“, erklärt er. „Der Finanzsektor ist meiner Ansicht nach in der Bodenbildung und wird vom Aufschwung profitieren.“ Geschäftsbanken gewichte er jedoch unter, weil „sich die Qualität ihrer Assets verschlechtert und sie mit dem Wirtschaftszyklus korrelieren.“ Scurlock ist ein talentierter und erfahrener Fondsmanager. Er arbeitet bereits seit 1994 für Fidelity und hat den Aktienfonds Fidelity Euro Blue Chip rund acht Jahre lang bis Ende 2006 sehr erfolgreich gemanagt. Dennoch: Die hohe Gewichtung der Finanzfirmen ist eines der Hauptrisiken in seinem Portfolio. Zumal Scurlock, anders als sein Vorgänger Graham Clapp, ein recht konzentriertes Portfolio baut. Clapp kaufte noch 200 bis 300 Positionen, Scurlock, der den Fonds seit Januar 2007 managt, setzt im Schnitt auf rund 80 Titel. Mit einem Minus von 45,6 Prozent lag er 2008 darum auch leicht hinter dem Durchschnitt seiner Kategorie und seinem Vergleichsindex. Fondsmanager: Alexander Scurlock
Auflage: Oktober 1990
WKN: 973 270
Volumen: 6,5 Milliarden Euro
Anlageklasse: Europäischer Aktienfonds
Gesellschaft: Fidelity
Rolle in der Asset Allocation: Als echter Stockpicking-Fonds ist der Fidelity European Growth schwer einzuordnen. Er eignet sich am ehesten als Beimischung im Bereich europäische Aktien, Value, Large Caps. Vertriebskontakt: Philipp von Königsmarck, Tel.: 06173-5093000, [email protected], www.fidelity.de
So sehen Berater den Fidelity European Growth
Rüdiger Reinholz von Reinholz Capital, Hamburg:
„Der Fonds hat über die letzten 18 Jahre den Index konstant outperformt. Die Nähe zur Benchmark seit Übernahme des Fondsmanagements durch Alexander Scurlock ist vielleicht nur die Ruhe vor dem Sturm: der Manager hat schon beim European Blue Chip Fund von Fidelity mit einzelnen Wetten gute Ergebnisse erzielt. Das noch immer recht große Fondsvolumen könnte die Reaktionszeit auf Marktbewegungen etwas einschränken. Die Fondskosten liegen im Vergleich zur Peergroup zu hoch. Einen echten Mehrwert für unsere Kunden muss der Fonds in der Zukunft durch ein noch aktiveres Management erbringen. Der Fonds eignet sich gut für kleinere Portfolios in denen der Schwerpunkt auf die wichtigsten Märkte gelegt werden muss.
Fazit: ein Fonds den wir durchaus einsetzen – der aber neben seinen positiven Eigenschaften auch ein paar Schwächen hat.“

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