LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AnalysenLesedauer: 6 Minuten

Fidelity-Expertin blickt in die Immobilienzukunft Wie sich die Städte bis 2039 verändern werden

Seite 2 / 3

Fahrerlose Taxis könnten nachts außerhalb der Städte geladen werden und sich morgens selbst wieder zum Stadtkern bewegen. Ladestationen dürfen sich zwar nicht allzu weit vom Einsatzgebiet der Fahrzeuge befinden, um keine großen Energiemengen bei Leerfahrten zu verschwenden. Zumindest aber müssten nicht vor jedem Haus und in jedem Stadtteil Ladestationen stehen. Werden fahrerlose Taxis effizient genutzt, werden weniger Parkplätze gebraucht, und intelligent gesteuerte Fahrzeuge verursachen auch weniger Stau. Städteplaner könnten so den Fußgänger stärker in den Fokus rücken und mehr Platz für Fahrradwege veranschlagen.

Autonome Fahrzeuge beeinflussen auch den Standort von Lagerhallen. Ohne Fahrer spielen Pflichtpausen und Urlaub keine Rolle mehr. Lager könnten dann an entfernten Orten gebaut werden, was ebenfalls wachsende Metropolregionen entlastet.

Generationenübergreifendes Wohnen

Deutschland altert – eine Herausforderung auch für die Immobilienbranche. Eine Möglichkeit, um dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen, ist die Schaffung von Mehrgenerationenhäusern. Menschen ganz unterschiedlichen Alters könnten einander durch die räumliche Nähe leicht gegenseitig unterstützen. Ein Paar im Ruhestand könnte sich zum Beispiel um die Kinder einer jungen Familie kümmern, während die Eltern arbeiten. Dafür könnten sie Unterstützung beim Einkaufen oder beim Kochen erhalten. Speziell dafür entwickelte Apps könnten den Generationen dabei helfen, Bekanntschaft miteinander zu machen.

Das generationenübergreifende Wohnen ermöglicht es verschiedenen Teilen der Gesellschaft, durch die Unterstützung ihrer Nachbarn unabhängig zu bleiben. Das würde auch staatliche Einrichtungen entlasten. Wächst die Beliebtheit solcher Mehrgenerationenhäuser, würde die Nachfrage nach betreutem Wohnen sinken. Denn solche Angebote sind nicht nur teuer, sie schaffen auch allzu homogene Gemeinschaften und geben den Bewohnern wenig Gelegenheit, zur Gemeinschaft beizutragen. Anstatt Senioren zu isolieren, geben Mehrgenerationenhäuser ihnen die Chance, länger Teil der Gemeinschaft zu bleiben, etwas beizutragen und von ihr zu profitieren.

Mehrzweckimmobilien

Die stetige Urbanisierung sorgt dafür, dass die oft konkurrierende Nachfrage nach Wohn-, Arbeits-und Freizeitflächen in Großstädten weiter steigt. Verstopfte Städte, flexible Arbeitsmodelle, fortgeschrittene Kommunikationskanäle und die Vermischung von Arbeit und Freizeit führen außerdem dazu, dass sich der Alltag vieler Menschen verändert. Mehrzweckgebäude werden dem gerecht, indem sie es ermöglichen, an einem Ort zu wohnen, zu arbeiten und Kontakte zu pflegen. Immobilienentwickler können in Gebäuden flexible Räume für Schreibtische, Meetings, Wellness, Kinderbetreuung, Events und Wohnen anbieten, alles unter einem Dach.

Tipps der Redaktion