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Aktualisiert am 02.01.2013 - 15:26 Uhrin MärkteLesedauer: 6 Minuten

Fidelity-Fondsmanager: „Die Stimmung auf dem chinesischen Aktienmarkt könnte komplett drehen“

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Aktien Asien

Polly Kwan, Fondsmanagerin des Fidelity Asia Pacific Dividend Fund:

"Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass sich das makroökonomische Umfeld kurzfristig maßgeblich verändern wird. Daher halte ich einen Großteil meines Portfolios weiter in Aktien, die stabile Dividenden oder ein solides Dividendenwachstum bieten.

Obwohl dividendenstarke Aktien aufgrund der hohen Nachfrage nach sicheren Anlagen 2012 bereits gut gelaufen sind, ist dieser Bereich in Asien noch immer angemessen bewertet. Derzeit schütten fast 90 Prozent der in der Region Asien-Pazifik ex Japan notierten Unternehmen Dividenden aus. Im asiatischen Raum steigen diese deutlich schneller als in den westlichen Industrienationen. Auch der Rendite-Spread zwischen Dividenden und Anleihen bleibt solide, da letztere in den volatilen Märkten auf historische Tiefs abgestürzt sind. Asien eignet sich daher optimal für Dividendentitel. Die Kombination aus Dividendenrendite und nachhaltigem Wachstum bietet eine wetterfeste Gesamtertragsstrategie, die langfristig zu einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung führen dürfte."

Allan Liu, Fondsmanager des Fidelity South East Asia Fund:

"Zwar wird das Wirtschaftswachstum in den asiatischen Staaten im historischen Vergleich vermutlich nicht so hoch ausfallen. Dank der demografischen Entwicklung und des Binnenwachstums dürfte die Region verglichen mit anderen Teilen der Welt jedoch weiter attraktive Wachstumsraten aufweisen. Aufgrund geringer Staatsdefizite und einer Inflation, die unter Kontrolle ist, sind die meisten asiatischen Länder in der Lage, ihre Volkswirtschaften durch eine antizyklische Fiskal-und Geldpolitik zu unterstützen. So sind die Unternehmensgewinne stabil geblieben. Auch die Aktienbewertungen sind weiter attraktiv.

Vor diesem Hintergrund werde ich auch 2013 auf Unternehmen mit einem guten Cashflow in Branchen mit hohen Markteintrittsbarrieren setzen. Diese Firmen werden ihre Kosten unter Kontrolle halten können und in der Lage sein, sich in einem konjunkturell schwächeren Umfeld zu behaupten. Das sollte Anlegern gute Renditen liefern."

Teera Chanpongsang, Fondsmanager des Fidelity Emerging Asia Fund:

"In Malaysia gibt es eine Reihe qualitativ hochwertiger Unternehmen, doch sind diese teilweise bereits recht hoch bewertet, besonders im Vergleich zu den anderen aufstrebenden Ländern Asiens. Ich glaube daher, dass Unternehmen in China, Indonesien und Thailand derzeit die besseren Chancen bieten. Interessante Perspektiven bieten auch die sogenannten Grenzmärkte wie Vietnam, wenn auch nicht ohne Risiko. Diesen Märkten muss man sich mit großer Sorgfalt nähern, da sie sehr volatil sind. In einigen dieser Länder bin ich indirekt investiert durch Unternehmen wie Siam Cement, einem thailändischen Unternehmen, das in die gesamte Region exportiert. Auch eine Reihe von ASEAN-Titeln ist interessant.

Die IT-Branche eröffnet ebenfalls gute Chancen, insbesondere in China. Tencent und Baidu sind beispielsweise Unternehmen mit langfristig starken Marktpositionen, die vom strukturellen Wachstum der Internetnutzung profitieren. Ein weiteres Beispiel in China ist Great Wall Motor, der lokale Marktführer für Sport Utility Vehicles (SUVs). Hier sehe ich eine attraktive Bewertung bei starken Wachstumschancen, da die Nachfrage aus der Mittelschicht weiter steigt. Auch Versicherungen, Konsumgüterhersteller und ausgewählte Energiewerte bieten in China interessante Investitionsperspektiven. Den Versorgungs- und Telekommunikationssektor gewichte ich dagegen unter, große Konzerne wie China Mobile meide ich."
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