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Fidelity-Kapitalmarktstratege „China geht gestärkt aus der Krise hervor“

Der chinesische Staatschef Xi Jinping bei der Eröffnung des diesjährigen Nationalkongresses: Wegen der Corona-Pandemie startete die Versammlung mit zwei Monaten Verspätung 2020 erst im Mai.
Der chinesische Staatschef Xi Jinping bei der Eröffnung des diesjährigen Nationalkongresses: Wegen der Corona-Pandemie startete die Versammlung mit zwei Monaten Verspätung 2020 erst im Mai. | Foto: imago images / Xinhua
Carsten Roemheld
Foto: Fidelity/Oliver Rüther

First in - first out: In China hat die Corona-Pandemie ihren Anfang genommen - und China führt die Rückkehr zur Normalität an. Die Volkswirtschaft fährt ihre Produktion aktuell schnell wieder hoch und setzt zu einer wahren Aufholjagd an. 

Dabei gibt es mehrere Gründe, dass China die Pandemie vergleichsweise gut hinter sich gebracht hat. So hat China bereits Erfahrung mit der Eindämmung von Pandemien, wie den SARS-Ausbruch Ende 2002. Die Akzeptanz von Schutzmaßnahmen ist daher deutlich höher - sei es das Tragen von Schutzmasken, das Messen der Temperatur in Restaurants oder zum Teil rigide Quarantänemaßnahmen. Zudem ist das autoritäre chinesische Regime besser in der Lage, Schutzmaßnahmen zu steuern. In puncto staatlicher Wirtschaftshilfen ist Peking, im Gegensatz zu beispielsweise Deutschland, nicht mit der „Bazooka“ vorgeprescht, sondern eher punktuell vorgegangen. In der Folge ist die Staatsverschuldung nicht so exzessiv nach oben geschnellt, und China hat noch trockenes Pulver, wenn weitere Stützungsmaßnahmen erforderlich werden sollten.

Um die weitere Dynamik prognostizieren und Anlagechancen frühzeitig zu erkennen, befragen wir unsere Asien-Analysten monatlich nach ihren Einschätzungen. Danach arbeitet die Industrie aktuell wieder zu 80-95 Prozent des Vorkrisenniveaus. Während einige Fabriken ihre Produktion jetzt wieder hochfahren, waren einige hochautomatisierte Unternehmen, wie beispielsweise Hersteller von Speicherchips, ohnehin fast nicht vom Lockdown betroffen. Andererseits gibt es noch einige Segmente, die bestenfalls mit halber Kraft fahren: Dazu zählen beispielsweise exportorientierte Unternehmen, die unter dem Einbruch der globalen Konjunktur leiden.

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Sonderkonjunktur bei Autos

Auch beim Konsum gibt es - wenngleich etwas langsamer - Anzeichen einer Erholung. Hintergrund ist, dass Peking eine zweite Infektionswelle unter allen Umständen vermeiden will. Außerordentlich hoch ist beispielsweise die Nachfrage nach Autos. Neben Nachholeffekten lässt sich die Sonderkonjunktur damit erklären, dass sich Pendler im eigenen Auto sicherer als in öffentlichen Verkehrsmitteln fühlen. Auch Konsumelektronik ist weiterhin sehr gefragt. Der Smartphone-Umsatz lag in China im März 2020 sogar über dem des Vorjahresmonats.

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