LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 8 Minuten
ANZEIGE

Fidelity Makroausblick Unklare Signale für die Weltwirtschaft

Seite 2 / 4

Großbritannien: Wirtschaft weiter von Brexit überschattet

Die Wirtschaftsdaten Großbritanniens haben sich zuletzt spürbar erholt. Am meisten überraschten die Einkaufsmanagerindex-Umfragen: Für den zusammengefassten Index aller Sektoren wurde der bisher stärkste monatliche Anstieg gemessen. Keine guten Nachrichten kamen dagegen von dem von Lloyds erhobenen schwächer tendierenden Geschäftsklimaindex. Für die nächsten zwölf Monate wird mit der schwächsten Aktivität seit 2011 gerechnet.

Insgesamt werden die Aussichten für die britische Wirtschaft jedoch auch weiter von den Folgen des Brexit-Votums überschattet: Die schwächere Investitionsneigung, der Abschwung am Immobilienmarkt, das langsamere Beschäftigungswachstum und die größere Konsumzurückhaltung werden zunehmend Spuren beim Wachstum hinterlassen.  Das größte Problem dürfte der mögliche Rückgang von Produktivität und Wachstum infolge von Engpässen am Arbeitsmarkt sein, wenn die Einwanderungspolitik grundlegend geändert wird. Doch auch ein versperrter Zugang zum Binnenmarkt verheißt nichts Gutes.

Der Ausblick für die Geldpolitik ist nebulös, auch wenn für 2017 nach jetzigem Stand eine Zinserhöhung wohl auszuschließen ist. Neben geldpolitischen Initiativen sind haushaltspolitische Maßnahmen und Strukturreformen unausweichlich für die britische Wirtschaft. Fiskalpolitische Maßnahmen wie Infrastruktur- und Konjunkturprogramme – oder auch Steuersenkungen – könnten mittelfristig helfen, den Brexit-Schaden zu begrenzen.

USA: Enttäuschende Wirtschaftsdaten im August

Im August fielen die US-Wirtschaftsdaten enttäuschend aus. Vermutlich handelt es sich hierbei jedoch um einen Ausreißer und nicht den Beginn eines neuen Trends. Zudem schwächelte der Arbeitsmarktbericht. Aus ihm geht zwar auch weiterhin ein robuster, zunehmend angespannter Arbeitsmarkt hervor, aber nach zwei sehr guten Vormonaten wurden im August weniger neue Stellen geschaffen.

Zentralen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hat nach wie vor die Verbraucherstimmung, die ihren jüngsten Anstieg fortsetzte. Das fand seinen Niederschlag in dem erneut überaus starken Konsum. Dennoch wird das Wirtschaftswachstum in den USA in diesem Jahr wohl die Marke von 1,5 Prozent nicht übersteigen. Aufgrund des weiteren Inflations- und Lohnanstiegs ist eine Zinsanhebung der US-Notenbank Fed im Dezember sehr wahrscheinlich.