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Fidelity-Stratege Carsten Roemheld Wie Mischfonds ihre Risikoklasse konstant halten können

in AnalysenLesedauer: 4 Minuten
Carsten Roemheld ist Kapitalmarktstratege bei Fidelity International.
Carsten Roemheld ist Kapitalmarktstratege bei Fidelity International. | Foto: Fidelity

Das Jahr 2017 war für Börsianer ein besonderes Jahr. Die Aktienmärkte erzielten neue Höchststände, und auch im Hinblick auf die Volatilität war das Jahr ungewöhnlich, wie der US-Aktienmarkt zeigt. Bis auf 1995 zeigten die Aktienkurse in den vergangenen 35 Jahren noch nie so geringe Schwankungen. Das ist Ausdruck für ein extrem großes Vertrauen der Investoren. Eine so ruhige See an den Börsen ist jedoch trügerisch, weil Investoren Gefahren ausblenden. Die Stimmung kann schnell in die andere Richtung kippen.

Dass die Volatilität 2018 wieder ansteigt, ist aber kein schlechtes Zeichen. Investoren nehmen Risiken wieder verstärkt wahr. Das ist ein gesunder Prozess und bedeutet eine Rückkehr zur Normalität in einem Umfeld, das nach wir vor durch niedrige Zinsen und eine lockere Geldpolitik der Notenbanken gekennzeichnet ist. Die enorme Liquiditätsversorgung  war ein entscheidender Faktor für die steigenden Aktienkurse in den vergangenen Jahren.

Mischfonds sind äußerst beliebt

Klar ist auch, dass die Zunahme der Schwankungen nicht spurlos an Mischfonds vorübergeht, der beliebtesten Fondskategorie in Deutschland. Sie können je nach Marktlage verschiedene Anlageklassen unterschiedlich gewichten und damit Risiken breit streuen. Laut BVI-Angaben dominierten Mischfonds 2017 mit einem Nettoabsatz von 30 Milliarden Euro zum fünften Mal in Folge die Statistik. Doch so stark der Wunsch nach einem Allwetterinvestment ist, droht auch bei Mischfonds in hektischen Marktphasen das Risiko aus dem Ruder zu laufen. Zudem hat die Korrelation zwischen den Anlageklassen stark zugenommen. Aktien und Anleihen haben sich aufgrund der niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren gleichermaßen gut entwickelt.

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Wenn die Schwankungen also zunehmen, droht auch ein Mischfonds längerfristig in eine höhere Risikoklasse zu rutschen. Diese wird anhand des Synthetischen Risiko Rendite Indikators (kurz SRRI) mit sieben Risikoklassen festgelegt und nach einheitlichen Standards der Europäischen Union berechnet. Die Risikoklasse 1 steht für eine sehr geringe und sieben für eine sehr hohe Volatilität. So könnte ein Mischfonds, der in einem normalen Marktumfeld zur Risikoklasse 4 mit einem mittleren Risiko zählt, bei einer längerfristig steigenden Volatilität in die Klasse 5 mit einem höheren  Risiko rutschen.

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