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Finanz-Karriere Brexit-Hängepartie: Auslands-Banker wollen nach Hause

Von in MeinungenLesedauer: 3 Minuten
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Trendwende bei Finanz-Jobs

Der Brexit könnte somit letztlich zur Umkehr eines Trends beitragen: Jahrzehntelang zogen die klügsten Universitäts-Absolventen aus der gesamten EU nach London, um dort eine Karriere in der Finanzbranche anzustreben. Denn dort hatten die globalen Investmentbanken ihre Europa-Zentralen.

Informierte Kreise berichten auch von einem Managing Director einer Bank, der unlängst von Frankfurt nach London gezogen ist, um dort eine Handelsabteilung zu leiten, der jedoch seine Frau und Kinder in Deutschland zurückließ. Dahinter habe die Annahme gestanden, dass seine Stelle nach dem Brexit ohnehin dorthin zurückverlagert werde.

Nur falls es Großbritannien gelingen sollte, eine gute Vereinbarung mit den verbleibenden Mitgliedsländern der Europäischen Union auszuhandeln, wolle er in Erwägung ziehen, seine Kinder aus der Schulde zu nehmen und die Familie nach London nachzuholen.

Knappheit an Talenten

Angesichts der Knappheit an Talenten in den meisten Finanzzentren der Europäischen Union hoffen Top-Manager der Banken den Kreisen zufolge, dass sie ihre neuen EU-Drehkreuze größtenteils mit bereits angestellten Mitarbeitern ausstatten können, die schlichtweg nach Hause zurückkehren.

Das Ziel dabei sei, Zeit und Geld mit Blick auf Anstellung und Training neuer Kollegen zu sparen. Auch gehe es darum, keine großzügigen Pakete anbieten zu müssen, um Mitarbeiter, die eigentlich keine Lust haben, an neue Standorte zu locken. Sprecher von Citigroup, Goldman Sachs, HSBC und Société Générale wollten hierzu auf Nachfrage von Bloomberg aber keinen Kommentar abgeben.

London könnte 10.000 Banken-Jobs und 20.000 Stellen im Bereich der Finanzdienstleistungen verlieren, während Kunden 1,8 Billionen Euro an Anlagewerten nach dem Brexit aus Großbritannien abziehen, schätzt der Thinktank Bruegel. Andere Prognosen gehen von bis zu 232.000 Stellen aus oder sehen die Auswirkungen nur bei 4000 Jobs. PwC-Daten zufolge gibt es rund 45.000 EU-Bürger, die im Finanzdienstleistungssektor in London tätig sind.

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