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Finanz-TÜV: 1,5 Millionen Euro sind zu wenig

Der Koalitionsausschuss hat gestern dem Vorschlag von Verbraucherministerin Ilse Aigner zugestimmt. Demnach soll die Stiftung Warentest ab dem Jahr 2013 jährlich 1,5 Millionen Euro bekommen. Damit soll die Herausgeberin der Zeitschrift „Finanztest“, die seit längerem Finanzprodukten und ihre Anbieter bewertet, ihre Arbeit ausweiten. So soll sie zukünftig unter anderem Geldanlageprodukte in bestimmte Anlagekategorien einordnen, deren Vergleichbarkeit untersuchen und die Aussagen der Anbieter über ihre Produkte sowie die Qualität der Produktinformationsblätter überprüfen.

Während Aigner von einem „starken Signal für den Verbraucherschutz“ spricht, regt sich in der Branche Widerstand auf. Von einem Finanz-TÜV sei im Koalitionspapier überhaupt nicht die Rede, erklärt Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW Bundesverbands Finanzdienstleistung. Die Stiftung Warentest werde weiterhin das machen, was sie bisher mit „Finanztest“ auch gemacht habe – nur besser.

„Für die Errichtung eines qualitativ hochwertigen und verbindlichen Finanz-TÜV werden diese Mittel jedenfalls nicht reichen“, so Rottenbacher weiter. Denn unter einem „richtigen“ Finanz-TÜV versteht der Verbandschef eine Bewertungsorganisation, die für ihre Bewertungen auch haftet. „Ein weiteres Siegel ohne Verlässlichkeit braucht niemand“, erklärt Rottenbacher.

Dass die beschlossene Finanzspritze nicht reichen wird, um die fast 800.000 Finanzprodukte in Deutschland zu durchleuchten, vermutet auch Gerd Billen. In dem jüngsten Beschluss sieht der Chef der Verbraucherzentralen ein Ablenkungsmanöver der Regierung, die sich an eine echte Finanzmarktkontrolle nicht herantraue.

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