Vermögensverwalter über Nachhaltigkeit Finanzberatern fehlen objektive Daten
Die Förderung von Nachhaltigkeit in ökologischer und sozialer Hinsicht ist leider ebenso diffus wie die ehrenwerte Absicht ein „guter Mensch“ zu sein. Nachhaltiges Investieren ist auch für Geldmanager gar nicht so einfach. Bei einer sehr engen Auslegung, zum Beispiel nur auf Erneuerbare Energien oder Bio, stehen nur wenige Aktien zur Verfügung.
Damit kann die wichtige Streuung nicht eingehalten werden. Zum anderen können auch Windräder umweltschädlich produziert werden, oder ein Textilunternehmen zwar Bio-Baumwolle verwenden, aber dann nicht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen achten.
In der Finanzbranche diskutiert werden derzeit vor allem folgende Konzepte: Beim „Ausschlussprinzip“ werden bestimmte Sektoren und Unternehmen, wie zum Beispiel Waffenhersteller oder Unternehmen im Bereich Kernenergie, abgelehnt. Beim „Best-in-Class-Prinzip“ werden die ESG-Vorreiter ermittelt, also beispielsweise die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche. Beim „Impact-Prinzip“ erfolgen Investitionen in Anlagen mit messbaren positiven Wirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren.
Ein Vorteil für die Anleger im neuen Jahr wird zudem sein, dass sich künftig alle Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater auf ihrer Website positionieren müssen, ob und mit welcher Tiefe sie das Thema Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen umsetzen. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, hat dies bereits getan: „Der erste klimaneutrale Kontinent der Welt zu werden, ist die größte Herausforderung und Chance unserer Zeit. Es gilt, jetzt entschlossen zu handeln.“
Die Sorge, ein nachhaltiger Investment-Ansatz könne Rendite kosten, ist inzwischen widerlegt. Eine Vielzahl von Studien zeigt vielmehr, dass die Berücksichtigung von ESG-Kriterien Anlagerisiken reduziert und Renditeaussichten erhöht.
