LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 29.04.2013 - 12:42 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 4 Minuten

Finanzberatung für Familien: Kinder-Geld

Quelle: krockenmitte / photocase.com
Quelle: krockenmitte / photocase.com
Die Idee kam kurz nach der Entbindung. Nachdem ihre Tochter Sandra auf die Welt gekommen war, wurde Karin Hauck regelrecht mit Versicherungsangeboten bombardiert. Im Willkommenspaket für junge Mütter, das sie vom Krankenhaus bekam, fand sie Flugblätter von Versicherungsgesellschaften. Zu Hause riefen mehrere Versicherungsvertreter an, die ihr unter anderem eine Zahnzusatzversicherung, kostspielige Ausbildungspolicen und Altersvorsorgeprodukte für ihr Baby andrehen wollten.

An sinnvollen Angeboten, die die finanziellen Möglichkeiten einer jungen Familie nicht übersteigen und trotzdem die wesentlichen Risiken abdecken, mangelte es jedoch. Da entschied sich die Bankfachwirtin, die damals als Privatkundenberaterin bei der Commerzbank arbeitete, eine Finanzberatung für Frauen und Familien zu gründen. Neun Jahre später war es dann so weit: Mit „Hauck: Finanz- und Vorsorgestrategien für Frauen und Familien“ rief die Finanzexpertin 2000 ihre Anlageberatung ins Leben.

Damit gehört Hauck zu den wenigen Finanzdienstleistern, die sich explizit an Familien richten. Denn im Gegensatz zu Kundengruppen wie Studenten, Akademiker oder Frauen, um die Finanzdienstleister aktiv werben, scheinen Familien in der Kommunikation keine große Rolle zu spielen. So fiel bei einer Befragung des Marktforschungsinstituts „Heute und Morgen“ zwei Dritteln der insgesamt 300 befragten Mütter und Väter spontan kein besonders familienfreundlicher Finanzdienstleister ein. Die restlichen Stimmen verteilten sich auf viele Unternehmen, sodass die Forscher keinen Branchenführer ausmachen konnten.

Großer Versicherungsbedarf


Eine Marktlücke. Schließlich sind junge Familien eine äußerst dankbare Kundengruppe. So gaben 81 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass für sie die Themen Absicherung und Vorsorge nach der Geburt ihrer Kinder deutlich wichtiger geworden sind. 82 Prozent der jungen Eltern schlossen – vornehmlich im ersten Jahr nach der Geburt – speziell für das Kind oder für die ganze Familie Versicherungen und Anlageprodukte neu ab oder stockten bereits vorhandene Produkte auf. Die am häufigsten abgeschlossenen Kinder-Versicherungen waren Unfallversicherung, private Haftpflichtversicherung und Krankenzusatzversicherungen.

Bei den Bankprodukten für den Nachwuchs standen Sparbücher und Sparbriefe an der Spitze. „Der Wunsch, eine Versicherung abzuschließen, ist das Ergebnis eines Schutzbedürfnisses“, sagt Stefan Knoll, Vorstand der DFV Deutsche Familienversicherung. Und da dieses bei Alleinstehenden und kinderlosen Paaren naturgemäß nicht so stark ausgeprägt ist, gebe es viele Menschen, die sich nach der Geburt ihres Kindes zum ersten Mal mit dem Thema Versicherungen auseinandersetzten. Kann der Versicherer in dieser Phase überzeugen, entsteht oft eine lebenslange Kundenbeziehung.
Tipps der Redaktion