Finanzbranche der Zukunft Studie nährt Zweifel am Nutzen der Blockchain

In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Finanzinstitute ihre Zukunftspläne auf den Prüfstand gestellt. Grund dafür sind Zweifel an den Möglichkeiten, die neue Technologien auf der Grundlage der Blockchain bieten. Das geht aus einer Studie der McKinsey-Experten Matt Higginson, Marie-Claude Nadeau und Kausik Rajgopal hervor.
Boom des Bitcoins
Anlass für das Entwickeln der neuen Strategien für Banken, Broker und Versicherungen bot demnach der Boom des Bitcoins vor rund einem Jahr. Die bekannteste Kryptowährung der Welt hatte für reichlich Wirbel in der Finanzindustrie gesorgt, sodass sie laut McKinsey einen Vorsprung von bis zu zwei Jahren gegenüber anderen Branchen erlangte.
Nach Ansicht der drei Studienautoren befindet sich die Blockchain in der nach Marktgröße bemessenen Lebenszykluskurve bereits im Übergang von der Pionier- in die spätere Wachstumsphase. Das heißt, dass die bis dato entwickelten Prototypen bei abnehmendem Tempo immer weiter verbreitet werden und sich Produktstandards durchsetzen dürften.
Blockchain in der Praxis
Als Praxisfelder der Blockchain benennt die Studie drei Bereiche: Erstens ermöglichen es Nischenmodelle der Technik verteilter Kassenbücher (Distributed Ledger), Besitzrechte effizienter zuzuordnen. Zweitens lassen sich beispielsweise Zahlungen digital günstiger durchführen. Drittens dienten neue Anwendungen der eigenen Reputation als innovatives Unternehmen.
Da überzeugende Praxisbeispiele für den massentauglichen Einsatz einer Blockchain fehlten, stellen die McKinsey-Autoren als entscheidende Frage: Dürfte die Blockchain-Technologie wirklich die gesamte Finanzbranche auf den Kopf stellen oder ist sie lediglich eine von mehreren möglichen Optionen, wie bisherige Techniken erneuert werden könnten?