Postbank-Umfrage Die persönlichen Finanzen sind weiter tabu
Geld ist in Deutschland weiter ein Tabuthema. Diese gängige Erkenntnis kam einmal mehr bei einer Umfrage heraus, die das Marktforschungsunternehmen Kantar für die Postbank durchgeführt hat. Demnach halten es 70 Prozent der Bundesbürger für unschicklich, Dritten gegenüber ihre eigene Finanzsituation offenzulegen. Besonders zurückhaltend sind Verbraucher, wenn es um die Themen Schulden und Geldanlage geht. Rund 60 Prozent der Befragten würden nur innerhalb des eigenen Haushalts darüber sprechen.
Die fehlende offene Gesprächskultur verstärke das verbreitete Unwissen über Finanzthemen noch, schlussfolgert man bei der Postbank: „So verpassen Menschen wertvolle Informationen und Impulse, die sich durch Gespräche über Finanzthemen ergeben könnten“, kommentiert Karsten Rusch, Anlageexperte der Postbank.
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Die mangelnde Finanzbildung kann die Postbank-Studie übrigens gleich mitbestätigen. Jeder Dritte hierzulande schätzt demnach sein Wissen zu dem Thema als „mangelhaft“ oder „unzureichend“ ein. Acht Prozent räumen sogar ein, dass ihnen jegliches Finanzwissen fehle. Immerhin knapp jeder zweite Befragte bezeichnet seine Finanzkenntnisse immerhin als „ausreichend“. Knapp jeder Achte würde es als „gut“ oder „sehr gut“ bezeichnen.
„Das Niveau der gesetzlichen Rente sinkt immer weiter. Gleichzeitig wächst die individuelle Verantwortung für die finanzielle Vorsorge“, erinnert Rusch. „Wem das nötige Finanzwissen fehlt, der ist dieser Herausforderung nicht gewachsen.“