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Finanzexperten zum Amtsantritt von Donald Trump Max Otte: „Von physischen Rohstoffen lasse ich die Finger“

Max Otte
Max Otte | Foto: IFVE

DAS INVESTMENT.com: Schon die Aussicht auf einen US-Präsidenten Donald Trump scheint eine Wende in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten ausgelöst zu haben. Bis vor kurzem waren Beobachter noch uneinig, ob die US-Notenbank die Leitzinsen anheben wird. Im Dezember erfolgte dann eine Zinserhöhung, für 2017 hat die Fed drei weitere angekündigt. Glauben Sie, dass die Zinsen in den USA jetzt in schnellem Tempo steigen werden?

Max Otte: Ich könnte mir vorstellen, dass die Fed jetzt weniger zögerlich vorgeht als in der Vergangenheit und die Zinsen weiter anhebt. Wenn sie das allerdings tut, schadet das der US-Konjunktur und den Vorhaben, die Donald Trump ins Leben rufen will. Die U.S.-Wirtschaft ist auf niedrige Zinsen angewiesen, eine Zinsanhebung würde sie in Schwierigkeiten bringen. Aber Janet Yellen ist als Notenbankpräsidentin unabhängig vom Präsidenten. Sie könnte mit Zinsanhebungen dessen Pläne torpedieren, wenn sie gemeinsame Sache mit den Trump-Gegnern macht. Eigentlich ist sie eher als Vertreterin einer lockeren Geldpolitik bekannt. Aber sie gehört zum Establishment und könnte sich gegen Trump in Stellung bringen.

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Stichwort US-Konjunktur: Einerseits wird davon ausgegangen, dass die angekündigten Steuersenkungen, Infrastrukturausgaben und die Deregulierung die US-Wirtschaft ankurbeln werden. Andererseits warnen Beobachter, dass Inflation, steigende Zinsen und ein immer stärkerer Dollar die US-Wirtschaft ausbremsen könnten. Welcher Effekt wird Ihrer Meinung nach überwiegen?

Otte: Das ist eine gute Frage. Auf jeden Fall werden in der neuen Zeit nicht so sehr makroökonomische Maßnahmen und Notenbankpolitik, sondern mikroökonomische Maßnahmen und Industriepolitik Vorrang haben. Ich kann mir vorstellen, dass aus dem Bereich der eher zyklischen Industrien Impulse kommen. Diese sind auch nicht so zinsabhängig.

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