Finanzfrage der Woche: Wie finde ich die richtige PKV?
Zu wenig Geld für den Beitrag – lohnt sich ein Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft?
Es gehört zur Vorbereitung auf die PKV auch dazu, sich gedanklich auf den Fall vorzubereiten, dass das Geld später mal nicht reicht. Ein Wechsel in einen Tarif, der die gleichen Leistungsbereiche umfasst, aber günstiger ist, kann eine Möglichkeit sein. Der Wechseltarif kann in den einzelnen Bereichen höhere und niedrigere Leistungen als der Ursprungstarif haben.
Die höheren kann der Versicherte ausschließen, um einen Risikozuschlag zur Prämie zu vermeiden. Bei den schwächeren Leistungen müssen Kunden und Makler wieder prüfen, ob der Kunde im Ernstfall damit leben kann oder ob sich zu große Versorgungslücken auftun.
Dabei lohnt es sich, schon vor der Entscheidung für einen Anbieter und konkreten (Top-)Tarif sich auch die Grundschutz- und Mittelklassetarife einer Produktlinie anzuschauen. Ein Beispiel: Eine Oberschenkelprothese mit einem elektronischen Kniegelenk kostet um die 40.000 Euro. Beim PKV-Tarif Agil Premium der R+V sind Prothesen laut Bedingungen zu 100 Prozent abgedeckt. In der mittleren Comfort-Variante sind es 75 Prozent, der Kunde müsste also 10.000 Euro selbst bezahlen. In der Classic-Variante leistet der Versicherer maximal 60 Prozent – bleiben 16.000 Euro übrig. Da stellt sich aber die Frage, ob der Kunde sich das leisten kann, wenn er schon Probleme damit hat, seinen Monatsbeitrag zu zahlen.
Frage 1: Was kostet eine private Krankenversicherung?
Frage 2: Welche PKV-Leistungen sind die wichtigsten?
Frage 3: Sind Leistungsbegrenzungen oder -ausschlüsse bei PKVs immer schlecht?
Frage 4: Der Tarif war in den vergangenen Jahren recht beitragsstabil. Das wird dann doch auch in Zukunft so sein?
Frage 5: Für einen PKV-Tarif entschieden, und nun?
Serie Private Krankenversicherungen: Teil 1 und 2 finden Sie unter www.dasinvestment.com/thema/zusatzversicherungen
Positivbeispiel: Gut gemanagter Hilfsmittelkatalog:
Die Allianz Private Krankenversicherung liefert in ihren Versicherungsbedingungen zum Tarif AktiMed Best 90 ein Beispiel für einen vernünftigen Hilfsmittelkatalog.
Er ist offen gehalten, das heißt, die Allianz schließt keine konkreten Hilfsmittel aus – obwohl das auch in Ordnung sein kann, wenn es sich nicht gerade um wichtige Hilfsmittel wie Infusionspumpen, Herz- oder Atemüberwachungsgeräte handelt. Auch eine abschließende, einschränkende Liste mit Hilfsmitteln, die erstattet werden, sucht man bei der Allianz in diesem Tarif vergebens.
Gleichzeitig achtet der Versicherer darauf, dass die Kosten nicht ausufern. Zum Beispiel, indem er Kunden einen finanziellen Vorteil verspricht, wenn die Hilfsmittel über die Allianz bezogen werden. Ist das nämlich der Fall, werden 100 Prozent erstattet. Wenn nicht, zahlt die Allianz nur 80 Prozent. „Meiner Ansicht nach sollten alle Hilfsmittel, bei denen es sinnvoll ist, grundsätzlich nur vom Versicherer zur Verfügung gestellt oder alternativ der Beitrag erstattet werden, der bei Bezug über den Versicherer angefallen wäre“, sagt KV-Profi Thorulf Müller. „Das erzeugt maximale Beitragsstabilität."
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