Finanzplaner zu Repression und Bargeldverbot „Viele Altersvorsorgeprodukte werden so zur ‚Wohlstandsfalle‘“
Guido Kirner ist promovierter Historiker und Sozialwissenschaftler und arbeitet als Finanzberater und Versicherungsmakler (KIRNER-FINANZ) in Weilheim in Oberbayern.
Die Vorschläge zur Beschränkung von Bargeldgeschäften auf eine Höhe bis zu 5000 Euro oder gar die Abschaffung des Bargeldes, zumindest aber des 500-Euro-Scheins haben einiges Aufsehen erregt. Das Misstrauen der Bürger gegen Überwachung und Bevormundung ist sicherlich berechtigt, wenngleich die Gründe für die Vorschläge womöglich noch ganz woanders liegen als vermutet.
Banken sehen zumeist die hohen Kosten für den Bargeldverkehr. Der Staat oder jüngst der deutsche und französische Finanzminister argumentieren lieber mit der Verfolgung von Geldwäsche, Schwarzarbeit und Schattengeschäften. Dies ist zwar nachvollziehbar, jedoch wirken die Forderungen obskur und überzogen, denn zum einen scheinen die Beschränkungen für die angeführten Gründe willkürlich, zum anderen stellt sich die Frage, weshalb diese Forderungen gerade jetzt verbreitet werden.
Deshalb sollte man tiefer graben und nach anderen Gründen suchen. So könnte die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im Interesse der südlichen Krisenländer dahinterstecken. Zumindest hat diesen Zusammenhang (wieder einmal) der Ökonom Hans-Werner Sinn aufgedeckt (FAZ am 06.02.2016 “Wie sich der Einzug des 500-Euro-Scheins rechnet”). Laut Sinn konnte man:
“die Handlungen der EZB am besten verstehen, wenn man die salbungsvollen Formulierungen ihrer Kommunikationsabteilungen überhörte und sich fragte, was wohl die Maßnahmen waren, die man zur Vermeidung und Verschleppung von Staatskonkursen in Südeuropa benötigen würde.“
Vorweg sollte man wissen: die EZB versucht alles, um die angeschlagenen Volkswirtschaften in Europa in Schwung zu bringen (ist das ihr Auftrag?). So kauft sie jeden Monat Staatsanleihen auch minderer Qualität für 60 Milliarden Euro und wird dadurch womöglich zur größten Bad Bank der Welt, ohne dies offen zu legen; so pumpt sie Unmengen billigen Geldes in den Wirtschaftskreislauf und drückt die Zinsen nahe an die Nullgrenze.
Solange Vorsicht und Mißtrauen walten, hat dies kaum Wirkung; sollte sich die Stimmung verbessern, hat es negative Wirkungen und fördert Fehlinvestitionen, Ramschhypotheken, einen Scheinboom an den Aktienmärkten und bei den Immobilienpreisen, nährt also die nächsten Spekulationsblasen. Zudem verlangt die EZB von den Banken Strafzinsen (den negativen Einlagenzins von 0,03 Prozent), wenn sie das Bargeld lieber bei der EZB horten statt es durch Kreditvergabe in den Markt für Investitionen der Privatwirtschaft weiterzureichen.
Da bislang die gewünschten positiven Effekte der Konjunkturbelebung in den Krisenländern nicht beobachtet werden konnten, muss die Geldpolitik der EZB als gescheitert gelten. Davon abgesehen betreibt sie damit eindeutige Interessenpolitik zu Gunsten überschuldeter Krisenstaaten und maroder Banken auf Kosten der Sparer und Anleger insbesondere in Deutschland (ausführlicher dazu hier). Denn diese angeschlagenen Volkswirtschaften und Finanzinstitute sind darauf angewiesen, ihre immense Staatsverschuldung durch künstlich niedrige Zinskosten für die Zukunft kleinzurechnen und ihre Vermögenswerte (durch aufgeschobene Abschreibungen und durch Aufkaufprogramme stabilisierte Kurse der Staatspapiere) schönzurechnen.
Banken sehen zumeist die hohen Kosten für den Bargeldverkehr. Der Staat oder jüngst der deutsche und französische Finanzminister argumentieren lieber mit der Verfolgung von Geldwäsche, Schwarzarbeit und Schattengeschäften. Dies ist zwar nachvollziehbar, jedoch wirken die Forderungen obskur und überzogen, denn zum einen scheinen die Beschränkungen für die angeführten Gründe willkürlich, zum anderen stellt sich die Frage, weshalb diese Forderungen gerade jetzt verbreitet werden.
Deshalb sollte man tiefer graben und nach anderen Gründen suchen. So könnte die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im Interesse der südlichen Krisenländer dahinterstecken. Zumindest hat diesen Zusammenhang (wieder einmal) der Ökonom Hans-Werner Sinn aufgedeckt (FAZ am 06.02.2016 “Wie sich der Einzug des 500-Euro-Scheins rechnet”). Laut Sinn konnte man:
“die Handlungen der EZB am besten verstehen, wenn man die salbungsvollen Formulierungen ihrer Kommunikationsabteilungen überhörte und sich fragte, was wohl die Maßnahmen waren, die man zur Vermeidung und Verschleppung von Staatskonkursen in Südeuropa benötigen würde.“
Vorweg sollte man wissen: die EZB versucht alles, um die angeschlagenen Volkswirtschaften in Europa in Schwung zu bringen (ist das ihr Auftrag?). So kauft sie jeden Monat Staatsanleihen auch minderer Qualität für 60 Milliarden Euro und wird dadurch womöglich zur größten Bad Bank der Welt, ohne dies offen zu legen; so pumpt sie Unmengen billigen Geldes in den Wirtschaftskreislauf und drückt die Zinsen nahe an die Nullgrenze.
Solange Vorsicht und Mißtrauen walten, hat dies kaum Wirkung; sollte sich die Stimmung verbessern, hat es negative Wirkungen und fördert Fehlinvestitionen, Ramschhypotheken, einen Scheinboom an den Aktienmärkten und bei den Immobilienpreisen, nährt also die nächsten Spekulationsblasen. Zudem verlangt die EZB von den Banken Strafzinsen (den negativen Einlagenzins von 0,03 Prozent), wenn sie das Bargeld lieber bei der EZB horten statt es durch Kreditvergabe in den Markt für Investitionen der Privatwirtschaft weiterzureichen.
Da bislang die gewünschten positiven Effekte der Konjunkturbelebung in den Krisenländern nicht beobachtet werden konnten, muss die Geldpolitik der EZB als gescheitert gelten. Davon abgesehen betreibt sie damit eindeutige Interessenpolitik zu Gunsten überschuldeter Krisenstaaten und maroder Banken auf Kosten der Sparer und Anleger insbesondere in Deutschland (ausführlicher dazu hier). Denn diese angeschlagenen Volkswirtschaften und Finanzinstitute sind darauf angewiesen, ihre immense Staatsverschuldung durch künstlich niedrige Zinskosten für die Zukunft kleinzurechnen und ihre Vermögenswerte (durch aufgeschobene Abschreibungen und durch Aufkaufprogramme stabilisierte Kurse der Staatspapiere) schönzurechnen.
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