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Finanzprofessorin warnt „Facebooks Libra bedroht das Weltfinanzsystem“

Von in MeinungenLesedauer: 3 Minuten
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Die von Facebook zugesicherte Bindung von Libra an einen Korb großer internationaler Währungen biete nur eine Schein-Sicherheit. Denn es seien es die Staaten und internationalen Zentralbanken, die im Zweifel dafür geradestehen müssten. Unter allen privaten Anbietern von Kryptowährungen sei gerade Facebook ein besonders gefährlicher Initiator – durch seine Größe, seine globale Reichweite und seine Gewohnheit, Veränderungen schnell und kompromisslos umzusetzen.

Sollten also viele Anleger auf einen Schlag ihr Vertrauen in die Facebook-Währung verlieren und Umwandlung in klassisches Fiat-Geld fordern, wäre ein privater Anbieter wie Facebook damit überfordert. „Es ist durchaus ein Szenario vorstellbar, in dem zur Rettung des Libra mehr Liquidität erforderlich sein könnte als ein ganzer Staaten zur Verfügung hätte“, befürchtet die Expertin.

Drohende Liquiditätsengpässe

In der Finanzkrise etwa seien Geldmarktfonds in Schwierigkeiten geraten, Anleger wollten massenhaft ihr Geld aus ihnen abziehen. Eine kollektive Flucht aus dem Libra könnte eine noch größere Welle an Liquiditätsforderungen lostreten. Regierungen und Zentralbanken wären damit überfordert – zumal sich alle untereinander auch noch koordinieren müssten, so Pistor.

Die ausbleibenden Reaktionen vonseiten der Regierungen und Zentralbanken auf Facebooks Ankündigung interpretiert Pistor als Billigung des Vorhabens. Die einringliche Warnung der Finanzexpertin: Private, gewinnorientierte Parteien dürften nicht das gesamte globale Finanzsystem gefährden: „Wenn die Regierungen uns nicht vor Facebooks jüngster Überheblichkeit schützen, werden wir alle den Preis dafür bezahlen.“

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