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Finanzvertrieb im Umbruch Swen Köster: „Mein Tipp: Investmentfonds und Schlaftabletten“

Von Lesedauer: 3 Minuten
Peter Härtling von der Deutschen Gesellschaft für Ruhestandsplanung (l.) und Swen Köster von der Fondsplattform Moventum
Peter Härtling von der Deutschen Gesellschaft für Ruhestandsplanung (l.) und Swen Köster von der Fondsplattform Moventum | Foto: Foto: r: TEAM UWE NÖLKE

Als Fortsetzung unserer zweiteiligen Serie lesen Sie, wie Swen Köster die Zukunftsaussichten des deutschen Finanzvertriebs einschätzt:

Der deutsche Sparer ist frustriert – aber Fonds oder andere Produkte will er nicht anfassen. Im Gegensatz zu den 90er Jahren herrscht heute eher Angst als Gier am Kapitalmarkt.

70 Prozent des Geldvermögens dümpeln als Sichteinlagen und in Versicherungsprodukten vor sich hin. Zum einen verständlich nach zwei Finanzkrisen, zum anderen aber extrem schädlich für den Anlageerfolg des Einzelnen.

Berater heute mehr denn je gefragt

Hier sind Berater mehr denn je gefragt. Diese aber ziehen sich häufig zurück, anstatt als Bindeglied zwischen Kunden und Produktanbietern zu dienen. Viele Berater haben noch nicht verstanden, wie wichtig sie gerade im aktuellen Marktumfeld für ihre Kunden sind.

Aus Angst, ihre Bedeutung zu verlieren, bieten viele immer mehr Produkte an und neigen auch dazu, bei düsteren Wolken am Kapitalmarkthimmel schnell umzuschichten – auch um den Eindruck zu vermitteln, ihr Geld wert zu sein. Gegenüber den Produktanbietern verlieren sie dadurch Souveränität und Einfluss.

Komplexer Prozess zur Asset-Allokation

Dazu kommt die Digitalisierung: Die beinahe unendliche Informationsflut setzt Berater wie Kunden unter ständige Beschallung. Informationen sind inzwischen jederzeit für alle auf Knopfdruck verfügbar.

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Neue Apps und Tools wie „Robo-Advisors“ drängen auf den Markt und werden zunehmend von Kunden, aber auch von Produktanbietern, genutzt, was nicht zuletzt auch die Produktvielfalt – man denke nur an ETFs oder ETF-Portfolios – extrem erhöht.

Von der Technologie her ist heute vieles möglich. Diese Tatsache gaukelt Anlegern jedoch vor, den komplexen Prozess der Beratung bis hin zur Asset-Allokation auch eigenständig erledigen zu können.

Mit der Informationsflut steigt das Risiko

Es mag Anleger geben, die das schaffen. Der normale Kunde aber ist mit Sicherheit auf einen guten Berater angewiesen, denn mit der Informationsflut steigt auch die Komplexität und damit das Risiko.

Wer alles alleine machen möchte, erleidet oftmals Schiffbruch. „Wer schnell reich werden will, wird schnell arm.“ – diese alte Börsenweisheit gilt weiterhin.

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