LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AnalysenLesedauer: 3 Minuten

Fiskal- und Geldpolitik fusionieren Die Staatsschulden geraten außer Kontrolle

Seite 2 / 2

Der Beginn inflationärer Zeiten?

Mit der Abschaltung der Wirtschaft in der Corona-Krise erleben wir einen deflationären Angebots- und Nachfrageschock. Kein Wunder also, dass sich Politiker eher um Deflation als um Inflation sorgen. Doch das könnte sich ändern. Anders als in der Finanzkrise (2007 bis 2009) wird das frisch gedruckte Geld nun nachfragewirksam. Damals flossen die Geldströme überwiegend in den Finanzkreislauf und erzeugten lediglich eine Inflation der Vermögenspreise. Heute geben die Staaten das Geld über Transfers und diverse Programme aus.

„Geldentwertung ist immer ein monetäres Phänomen“, schrieb schon der bekannte Ökonom Milton Friedman. Viele große Inflationsphasen in der Wirtschaftsgeschichte hatten zwei Zutaten: Ein beliebig vermehrbares Geldsystem (Fiat-Money) sowie eine rasant steigende Staatsverschuldung, die von der Notenbank finanziert wird. Beide Voraussetzungen sind zweifellos derzeit erfüllt.

Übergang von Deflation zu Inflation

Die deflationären Kräfte werden in dieser Krise noch einige Zeit die Oberhand behalten. Diese Kräfte sollten aber in den kommenden Monaten schwächer werden. Eine von Inflation geprägte Phase wird folgen. Übersteigt die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das Angebot, nimmt die Inflation zu. Bleibt das Angebot infolge von Restriktionen und beschädigten Lieferketten eingeschränkt und erzeugen die staatlichen Transferleistungen bei einer Stabilisierung der Konjunktur einen Nachfrageüberhang, ist die Richtung vorgegeben. Regierungen werden sehr zögerlich sein, die eingeschlagenen fiskalpolitischen Maßnahmen zurückzufahren.

Wir gehen davon aus, dass damit die Staatsdefizite mit einer Erhöhung der Geldmenge bei gleichzeitig ultratiefen Zinsen einhergehen werden. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann wir mit dieser Entwicklung konfrontiert werden. Es sind wohl eher nur Monate als Jahre.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion