Fiskalpolitik handelt Klage der Notenbanker findet Gehör
In den vergangenen Jahren haben die Zentralbanker die meiste Zeit geklagt, sie würden beim Kampf um mehr Wirtschaftswachstum alleine gelassen. Das Jammern ist nun offenbar auf Gehör gestoßen. Die Regierungen lassen die Haushaltszügel allmählich wieder lockerer und unterstützen damit die beispiellosen geldpolitischen Maßnahmen.
Das Haushaltsgesetz, das US-Präsident Barack Obama diesen Monat unterzeichnete, machte den Weg für höhere Ausgaben im Inland und für das Militär frei. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat für kommendes Jahr eine Senkung der Unternehmenssteuern versprochen, und Ökonomen erwarten, dass er auch bald ein begleitendes Haushaltspaket schnüren wird.
Europa ist offenbar bereit, seine Ausgaben zur Bewältigung der Einwanderung und zur Verbesserung der Infrastruktur aufzustocken. Und am Montag erklärte Frankreichs Präsident Francois Hollande vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Paris, er werde die Ausgaben für Sicherheit erhöhen.
Zwar seien die ökonomischen Auswirkungen begrenzt, jedoch „kommt es auf jeden Pfennig von der Regierung an", wenn das Wachstum so schwach sei, sagte Joachim Fels von Pacific Investment Management Co. Die Maßnahmen dürften nicht nur die Expansion unterstützen, sondern auch dazu beitragen, dass sich Aktien und andere Risikoanlagen „weiterhin ordentlich entwickeln".