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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 8 Minuten
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Fixed-Income-Anlagen iShares räumt mit 5 Mythen zu Anleihe-Indexfonds auf

Ausbau eines Windparks in Kalifornien im Rahmen des Inflation Reduction Acts
Ausbau eines Windparks in Kalifornien im Rahmen des Inflation Reduction Acts: Bei BlackRock ist die Verwaltung von Indexportfolios niemals passiv; nur durch aktive Berücksichtigung von Nachrichten und Marktbedingungen lässt sich eine hohe Qualität des Index-Tracking erreichen. | Foto: Imago Images / YAY Images

Bei BlackRock sind Indexanlagen alles andere als passiv. iShares Indexfondsmanager sind nicht strikt an den monatlichen Rebalancing-Zyklus gebunden, sondern verfolgen für die Neugewichtungen einen Ansatz auf Grundlage von geschichteten Stichproben („stratified Sampling“) und unter Einbeziehung von Daten, Technologie und unserer langjährigen Erfahrung bei Indexanlagen. Ziel dieses Vorgehens ist es, eine Teilmenge der im Index enthaltenen Wertpapiere zu identifizieren, die die Risiko- und Renditeeigenschaften des Index möglichst genau abbildet. Wir unterteilen jeden Index in Gruppen von Anleihen mit bestimmten Risikofaktoren (zum Beispiel Sektor, Laufzeit, Bonität, Seniorität, Land und Währung) und wählen dann Anleihen aus jeder Untergruppe aus. So stellen wir ein Portfolio zusammen, das die Merkmale des zugrunde liegenden Index widerspiegelt, einschließlich Rendite und Duration, und die Indexrenditen so genau wie möglich nachbildet.

 

Bei diesem Ansatz müssen iShares Portfoliomanager nicht jede einzelne Anleihe des Index halten. Bei der Auswahl der Wertpapiere werden Tracking Error, Liquidität und Transaktionskosten gegeneinander abgewogen. So umfasst der Bloomberg Global Aggregate Bond Index beispielsweise 28.227 Anleihen, der iShares Core Global Aggregate Bond UCITS ETF USD (Dist) hingegen nur 10.492 Anleihen. Dieser Fonds hat seit seiner Auflegung durchgehend eine enge annualisierte Tracking-Differenz von -11 Basispunkten nach Abzug der Gebühren erzielt (Quelle: BlackRock, Stand: 30. September 2022).

Trotzdem neigen die meisten bewährten Fonds mit hohem Volumen dazu, alle Anleihen des Index zu halten und hin und wieder sogar etwas mehr. So hielt zum Beispiel der iShares Core € Corp Bond UCITS ETF EUR (Dist) im September 2020 3.460 Anleihen, seine Benchmark nur 3.429 (Stand: 30. September 2022). Dies passiert in der Regel, wenn Portfoliomanager Neuemissionen am Primärmarkt kaufen, die erst am Monatsende in den Index aufgenommen werden, oder wenn Anleihen bis zur Fälligkeit gehalten werden, anstatt sie zum 12-Monats-Stichtag zu verkaufen.

Noch immer braucht es qualitativ hochwertigere und standardisierte Indexdaten. Bei BlackRock nutzen wir über unser Risikomanagementsystem Aladdin eigene Daten und Daten von Drittanbietern, um bevorstehende Indexanpassungen und Performance-Treiber möglichst genau bestimmen zu können. Wichtig ist dabei, dass wir die Anleihe-Indizes mit unserer Sampling-Methode nachbilden. Dies gibt uns die Flexibilität, Portfolios pragmatisch und dynamisch anzupassen. Wir können auch Anleihen bis zur Fälligkeit halten, wenn dies Vorteile verspricht, selbst wenn der Index anders agiert. Bei Rebalancing-Geschäften haben wir immer unsere Anleger im Blick. Bei unseren großen Fonds, wie dem iShares Core € Corp Bond UCITS ETF EUR (Dist) (AUM: 8,0 Milliarden Euro zum 30. September 2022), erfolgt die Umschichtung meist dynamisch im Laufe des Monats unter Einbeziehung der Indexerwartungen. Zum Monatsende werden dann nur noch sehr wenige Anpassungen vorgenommen.

Die meisten Ausgaben und Rücknahmen von Anteilen von iShares Anleihe-ETFs erfolgen „in-kind“, sprich in Sachleistungen über Wertpapierkörbe. Das heißt, der ETF-Anbieter und der zugelassene Teilnehmer (AP) tauschen diversifizierte Körbe von Anleihen gegen ETF-Anteile aus. Dieses Verfahren ermöglicht es unseren Portfoliomanagern, den Fonds im Laufe des Monats proaktiv und mit Blick auf die erwarteten Indexanpassungen neu zu gewichten und so die kontinuierliche Entwicklung des Marktes, den der Fonds abbildet, widerzuspiegeln. Die maßgeschneiderten Wertpapierkörbe, die im Ausgabe- und Rücknahmeprozess ausgetauscht werden, geben den diversifizierten Charakter des Portfolios wider und weisen nahezu identische Risiko-, Ertrags- und Liquiditätsmerkmale auf. Dies ist möglich, weil unsere Anlage- und Handelsplattformen so gut aufgestellt sind und weil unsere Portfoliomanager die Aktivitäten am Primärmarkt pragmatisch und proaktiv für den Rebalancing-Prozess nutzen. Dabei halten sie strenge Risikotoleranzen ein. Infolgedessen können die Rücknahmekörbe im Vergleich zum ETF einen etwas höheren Anteil an Anleihen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr haben, da diese Anleihen in der Regel aus den Indizes fallen. Die Ausgabekörbe tendieren hingegen dazu, mehr neu emittierte Anleihen zu enthalten, für die angenommen wird, dass sie am Monatsende in den Index aufgenommen werden. Diese Aktivitäten zielen darauf, die Transaktionskosten zu minimieren, die Liquidität innerhalb des Fonds zu verbessern und den Index genauer abzubilden.