LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 13.08.2020 - 12:06 Uhrin MärkteLesedauer: 10 Minuten

Fledermaus-Effekt für Fonds So verstärkt Corona den Öko-Trend

Seite 2 / 10

Die vermeintliche Virus-Überträgerin vom Wildtiermarkt kommt auch Anleger teuer zu stehen. Denn der konjunkturelle Kahlschlag durch die Corona-Schutzmaßnahmen fordert seinen Tribut. Rund um den Globus wütete von Februar bis März die Panik an den Kapitalmärkten und vernichtete rund 20 Billionen Euro an Börsenwert. Wenig erstaunlich, belegen die Wirtschaftsdaten doch die größte ökonomische Katastrophe seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren.

Müller steht mit seiner Einschätzung der Wirkungskette nicht allein: „Die schwindende Biodiversität verursachte die Übertragung des Virus auf den Menschen“, sagt Ophélie Mortier, Chefstrategin für nachhaltige Anlagen bei der Fondsgesellschaft Degroof Petercam. Investoren müssten ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen.

Zumindest zeigen sie in dieser Gemengelage steigendes Interesse an Fonds, die ökologisch, sozial und in der Unternehmensführung vorbildliche Gesellschaften bevorzugen (Environmental, Social, Governance, kurz ESG). So konnten sich nachhaltige Strategien dem Corona-Ausverkauf erfolgreich widersetzen.

Statt Federn zu lassen, sammelten sie weltweit im ersten Vierteljahr 2020 netto mehr als 40 Milliarden Euro ein, wie aus Daten des Analysehauses Morningstar hervorgeht. Das gesamte Fondsuniversum musste dagegen Abflüsse von 342 Milliarden Euro hinnehmen.

An Nachschub mangelt es nicht, allein im ersten Quartal kamen zu den rund 3.300 bestehenden Portfolios 102 neue hinzu. Das größte Augenmerk widmet die Fondsindustrie Öko-Aktienfonds, aber auch Renten- und Mischfonds erhalten immer häufiger einen überrentierlichen Anspruch. Das Einhalten sozialer Standards und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung finden sich ebenfalls zunehmend als Bedingung in den Auswahlprozessen der Fondsmanager.

Tipps der Redaktion