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Aktualisiert am 29.04.2013 - 12:13 Uhrin FondsLesedauer: 4 Minuten

Flexibilität ist Trumpf: Wie Anleihenfonds in jeder Marktphase stetige Rendite erwirtschaften

Freiheitsstatue vor New York: Der US-Dollar bleibt weiterhin ein Anker in vielen Währungsportfolien von Anleihenfonds. Quelle: lama-photography / photocase.com
Freiheitsstatue vor New York: Der US-Dollar bleibt weiterhin ein Anker in vielen Währungsportfolien von Anleihenfonds. Quelle: lama-photography / photocase.com
Auf den ersten Blick bereitet der Anleihenmarkt Anlegern derzeit wenig Freude. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen etwa bringen gegenwärtig gerade mal rund 1,2 Prozent. Angesichts einer Inflationsrate von 1,7 Prozent bedeutet dies für Investoren, dass sie mit einer solchen Anlage real Geld verlieren. Und wer sich entlang der gängigen Anleiheindizes bewegt, ist womöglich nicht optimal positioniert.

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Das Problem: Die Zusammensetzung der Indizes erfolgt nach der Marktkapitalisierung. Mit der Folge, dass dort jene Emittenten am stärksten vertreten sind, die die höchsten Staatsschulden aufweisen: also etwa Japan, USA und Italien. Indexnahes Investieren und die alleinige Konzentration auf den Heimatmarkt: Beides ist nach Ansicht von Jim Leaviss, Manager des M&G Global Macro Bond Fund, nicht mehr zeitgemäß.

Globale Orientierung „Es ist wichtig sich nicht nur auf heimatnahe Märkte zu konzentrieren, sondern global in allen Anlageklassen, die das Segment festverzinslicher Wertpapiere bietet, nach attraktiven Chancen zu suchen“, sagt der Experte. Zudem hält Leaviss es für entscheidend, sich abseits vom Index oder einer Benchmark zu bewegen. Nur so könne man ein Rentenportfolio aktiv managen, um erfolgreich am Anleihenmarkt zu agieren.

Darüber hinaus kann der M&G Global Macro Bond Fund zur Steuerung des Portfolios auch Derivate einsetzen und eine negative Duration eingehen. „Wir wollen so in allen Marktphasen Erträge erwirtschaften, also auch wenn die Zinsen steigen“, so Leaviss. Allerdings setzt eine solche globale Ausrichtung auch ein großes Team an erfahrenen Experten voraus. Nur so könnten Risiken frühzeitig erkannt werden.

Wolken am Himmel sieht Leaviss aktuell zum Beispiel in einigen Emerging Markets aufziehen – im Gegensatz zu vielen anderen Bond-Investoren. Die Story hinter der derzeitigen Beliebtheit von Anleihen aus diesen Ländern klingt zunächst einleuchtend. Im Gegensatz zu den hoch verschuldeten Industrienationen stehen viele Schwellenländer solide da. Sie sind kaum verschuldet und haben hohe Devisenreserven und Haushaltsüberschüsse.

Nach Ansicht von Leaviss sollte man aber differenzieren. „In manchen Schwellenländern halten Investoren aus den Industriestaaten erhebliche Anteile der Lokalwährungs- Anleihen“, sagt er. In Peru zum Beispiel seien es 48 Prozent, in Ungarn 39 Prozent, in Malaysia 26 Prozent. Ein Rückzug der Investoren berge entsprechende Risiken.

Dass es zu einer solchen Kapitalflucht kommt, hält Leaviss für eine reale Möglichkeit. „Europäische Banken etwa reduzieren ihre Positionen dort bereits“, sagt er. Der Grund: Wegen strengerer Regulierungen in Europa müssen diese ihre Kernkapitalquoten aufstocken. Kann sich eine Bank über die Emission von Aktien aber nicht ausreichend Kapital beschaffen, muss sie Verbindlichkeiten abbauen und die Kreditvergabe einschränken.

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