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Aktualisiert am 08.02.2014 - 18:16 Uhrin FinanzboulevardLesedauer: 2 Minuten

Florian Homm Mutter spricht vom "Todesurteil"

Schwere Zeiten für Florian Homm: Anfang Januar stimmte das Oberste italienische Gericht einem Auslieferungs-Antrag aus den USA zu. Trotz seiner schweren Krankheit - der 54-jährige Deutsche leidet an Multipler Sklerose und wurde nach den jüngsten Schüben ins Gefängniskrankenhaus verlegt - soll der Ex-Hedgefonds-Manager in die Vereinigten Staaten ausgeflogen werden.

„Sie alle wissen, dass eine Auslieferung in die USA in seinem jetzigen Zustand sein Todesurteil bedeutet“, zitiert das „Handelsblatt“ ein Schreiben von Homms Mutter, Maria-Barbara Homm. In ihrem handgeschriebenen Brief, das sich an das „Hohe Gericht in Rom, an die Leitung des Gefängniskrankenhauses, an die Herrn Doktoren 1 und 2 und an den deutschen Botschafter in Rom“ richtet, prangert die 81-Jährige außerdem die Haftbedingungen ihres Sohnes an und appelliert an die Menschlichkeit aller Beteiligten.

Mit diesem Appell ist die Mutter des schwerkranken Ex-Hedgefonds-Managers nicht allein. Auch aus dem linken Lager kommt Unterstützung: Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht setzt sich laut „Handelsblatt“ ebenfalls für den mutmaßlichen Finanzbetrüger ein. Die beiden hatten sich kurz vor Homms Verhaftung in der Talkshow von Peter Hahne im März 2013 kennengelernt - und anscheinend gut verstanden. Homm selbst sei von dem Einsatz Wagenknechts so gerührt gewesen, dass er ihr einen Dankesbrief geschrieben und sich darin als „Mitglied des Abschaums unserer Gesellschaft“ bezeichnet habe, so das „Handelsblatt“.

Homm, Gründer und frühere Chef des Hedgefonds Absolute Capital Management, war 2007 mit Kundengeldern in Höhe von rund 400 Millionen Euro abgetaucht. Ehemalige Geschäftspartner setzten ein Kopfgeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro auf ihn aus.

Fünf Jahre dauerte die Jagd auf ein Phantom. Im März 2013 folgte die Verhaftung im Uffizien-Museum in Florenz. Amerikanische Behörden warfen Homm Wertpapiermanipulationen vor. Hierdurch soll er Anleger um 200 Millionen Dollar betrogen haben. In den USA drohen ihm 220 Jahre Haft.  

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